Später Lohn für eine starke Rapid-Leistung

Höhenflug: Da staunte der Genker Mbodji, wie gelenk der Rapidler Marcel Sabitzer ist und wie hoch der vor dem Ausgleich sprang.
Beim Tabellenführer nutzt Rapid erst die letzte Chance: Sabitzer köpfelt in Genk das 1:1.

Dieser Start in die Doppelrunde der Europa League lässt sich sehen: Während Kiew den FC Thun programmgemäß 3:0 besiegte, überraschte Rapid bei Leader Genk mit einer starken Leistung, die zu einem verdienten Punktgewinn führte. Damit bleiben die Chancen auf den Aufstieg vor dem Heimspiel gegen die Belgier intakt.

Zoran Barisic hatte sein Team extrem offensiv aufs Feld geschickt. Anfangs gab es ein 4-2-4-System mit Steffen Hofmann, Louis Schaub und Marcel Sabitzer als stürmende Unterstützung für Terrence Boyd zu sehen. Dahinter stand Branko Boskovic erstmals seit dem Auftakt in Thun (0:1) in der Startelf und sollte die Fäden ziehen.

Der Mut des Rapid-Trainers zeigte Wirkung: Der bisher makellose Tabellenführer war unter Druck, die physisch imposante Innenverteidigung der Hausherren wankte. Allerdings ließen die Wiener, die von 1.400 mitgereisten Anhängern und Ex-Rapidler Axel Lawaree im Fan-Block lautstark unterstützt wurden, wieder einmal die Effizienz vermissen. Schaub (4., 14.) und Dibon (7.) vergaben Großchancen.

Stürmer De Ceulaer, der am Donnerstag auf der linken Flanke aufgeboten wurde, um Christopher Trimmel zu bremsen, war für die erste Möglichkeit von Genk verantwortlich (7.). In der 9. Minute hatte Rapid nach einem schlechten Rückpass von Stephan Palla Glück und einen guten Tormann: Jan Novota rettete mit vollem Risiko gegen Stürmer Vossen.

Die zweite Nachlässigkeit wurde bestraft: Nach einem unnötigen Foul von Palla versammelten sich alle Rapidler im Strafraum. Doch der Freistoß wurde zurück gespielt und Julien Gorius traf aus rund 25 Metern genau ins Kreuzeck – 1:0 (21.).

Danach war das flotte Spiel ausgeglichener – und dennoch hatte Boyd den Ausgleich zuerst (nach einem der vielen Trimmel-Vorstöße) auf dem Fuß (23.), dann (nach einem der feinen Dribblings von Schaub) auf dem Kopf – Koulibaly rettete auf der Linie (37.).

Belgische Pressestimmen zum Europacup-Doppel

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Mit Köpfchen

In der zweiten Hälfte wurde Genk zwingender. Die schönste Aktion endete mit einem Lattenschuss von Tshimanga (58.). Als Vossen per Kopf die Vorentscheidung vergab, schöpfte Rapid wieder Mut (62.). Nach 82 Minuten wurde eine beachtliche Leistung belohnt: Eine perfekte Flanke des eingewechselten Thomas Schrammel versenkte Marcel Sabitzer per Kopf zum 1:1.

Rapid wollte sogar noch mehr – und bekam durch Goriuis beinahe das 1:2 (93.).

Ergebnisse und Tabellen

Der österreichische Europa-League-Abend in Bildern:

Genk, Cristal Arena, 15.000, SR Antony Gautier/FRA

Tore:
1:0 (21.) Gorius
1:1 (82.) Sabitzer

Genk: Köteles - Ngcongca, Mbodji, Koulibaly, Tshimanga - Gorius, Kumordzi - Buffel (69. Masika), Camus (77. Nyland), De Ceulaer - Vossen

Rapid: Novota - Trimmel, Sonnleitner, Dibon, Palla (61. Schrammel) - Petsos, Boskovic (74. Behrendt) - S. Hofmann (81. Starkl), Schaub, Sabitzer - Boyd

Gelbe Karten: Kumordzi, Vossen bzw. Trimmel, S. Hofmann

Tabelle

Mario Been (Genk-Trainer): "Meine Gefühle sind gemischt. Einerseits bin ich zufrieden mit dem Endergebnis. Aber es ist auch schade, dass wir nach dem 1:0 die zahlreichen Chancen auf die Vorentscheidung vergeben haben. Es ist sehr bitter, so knapp vor dem Ende noch den Ausgleich bekommen zu haben. Insgesamt geht das Ergebnis aber in Ordnung. Wir haben sieben Punkte, sind Tabellenführer und sind noch immer auf einem sehr guten Weg."

Zoran Barisic (Rapid-Trainer): "Die Analyse ist heute sehr einfach. Wir haben gegen einen sehr starken Gegner als Mannschaft eine sehr starke Leistung geboten. Wir haben uns das Unentschieden mehr als verdient. Wir haben sehr gut umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Wir haben das Spiel von Anfang an im Griff gehabt, sind aber leider durch einen Tausendguldenschuss in Rückstand geraten. Es spricht für den Charakter der Mannschaft, dass sie nie aufgehört hat, Fußball zu spielen und an sich zu glauben."

Steffen Hofmann (Rapid-Kapitän): "Wir freuen uns, dass wir heute diesen Punkt gemacht haben. Die Ausgangsposition ist nicht leicht, wir werden aber weiter um den Aufstieg kämpfen."

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