Rapid will auch im Derby offensiv agieren

Barisic: „Wir suchen nie Ausreden.“
„Wir wollen sofort die Initiative ergreifen“, kündigt Rapid-Coach Barisic an.

Zoran Barisic hat in Genk an den richtigen Knöpfen gedreht und konnte nach dem 1:1 mit einer mutigen Offensivtaktik zufrieden bilanzieren: „Wir haben den Europa-League-Modus auf ‚on‘ gestellt und unsere beste Saisonleistung abgeliefert.“

Die positive Einschätzung des Rapid-Trainers wurde auch in der belgischen Presse bestätigt. „Genk war am Ende nicht stark genug“, urteilte Sporza. Und De Morgen lobte: „Ein wunderschönes Tor von Genk hat nicht gereicht. Rapid war eine starke und schlaue Mannschaft.“

Besonders auffällig war, dass Rapid den aufwendigen Spielstil bis zum Schluss durchziehen konnte: „Wir wissen, dass wir am Ende noch zulegen und Chancen kreieren können, das ist sehr wichtig für uns“, sagte Kapitän Steffen Hofmann.

Bei Marcel Sabitzer kam trotz seines zweiten Saisontors (das erste, ebenso wichtige gelang im Play-off in Tiflis) ein „bisschen Wehmut“ auf, „weil wir nicht mehr geholt haben.“ Denn bei aller Begeisterung hat sich noch nicht viel für Rapid gedreht, weil Kiew Thun 3:0 besiegte: In den anstehenden Heimspielen gegen Genk (7. November) und Thun (28. November) müssen mindestens vier Punkte geschafft werden, um beim Finale in Kiew (12. Dezember) noch theoretische Chancen auf den Aufstieg zu haben. Bisher war Rapid bei drei Starts in der Gruppenphase jeweils nach fünf Runden chancenlos.

Die Unterstützung im Happel-Stadion wird stimmen: zu den knapp 30.000 verkauften Abos werden ab sofort Tagestickets abgesetzt.

Fit ohne Pause

Bei der Mannschaft stand am Freitag bereits das Wiener Derby am Fokus. Dass Rapid am Sonntag mit zwei Tagen weniger Erholung als die Austria antritt (0:3 gegen Atletico Madrid am Dienstag) lässt Barisic kalt: „Wir wollen ja englische Wochen und sind für das Derby sicher topfit. Wir suchen nie Ausreden, weder bei Ausfällen noch bei weniger Zeit zur Regeneration.“

Auch die Minus-Serie im Derby (die Austria ist seit zehn Duellen unbesiegt) beeindruckt Barisic nicht. „Mit der Vergangenheit beschäftige ich mich nicht“, sagte der 43-Jährige, der nach drei Derbys als Cheftrainer bei zwei Unentschieden und einer Niederlage hält.

Rapid wird es erneut offensiv anlegen: „Wir wollen sofort die Initiative ergreifen. Das ist unsere Philosophie und davon werden wir auch nicht abgehen.“ Zuletzt wurden gegen Dynamo Kiew, Sturm Graz und Genk Rückstände zumindest egalisiert.

Erstmals seit seiner Verpflichtung fehlen wird Thanos Petsos. Der Leistungsträger in der Zentrale hält bereits bei fünf Gelben Karten. Dafür könnte Guido Burgstaller nur drei Wochen nach seinem Bänderriss in den Kader zurückkehren.

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