Abschied von Foda: Österreich holt gegen Schottland ein 0:2 auf
Wenn nicht einmal mehr das Bier fließt, dann wird es bedenklich. Zwei Stunden lang wartete das Personal vom Würstelstand vor dem Ernst-Happel-Stadion am Dienstag auf den ersten Kunden. „Normalerweise ist hier um diese Zeit schon sehr viel zu tun“, sagt die Dame hinter der Schank um 18.40 Uhr. 15 Minuten später ging es – gemütlich – los und das erste Bier wanderte über die Budl.
Ins Schwitzen sollten die Drei an diesem Abend nicht mehr kommen. Nur rund 6.600 Fans verirrten sich fünf Tage nach dem Aus im WM-Play-off zum Match gegen die Schotten. Immerhin sind rund 2.000 Schotten nach Wien gekommen. Auch James, der sich in Schale geworfen hat: Schottenrock, rote Stutzen und ein blaues Schottland-Dress hat er an. „Man reist ja nie nur wegen des Spiels an“, erklärt er sein Kommen beim Freundschaftsspiel.
Auch so mancher Fan in Rot-weiß-Rot zeigte sich motiviert. Vor dem Stadion traf der KURIER auf den vollständig angereisten 5-Mann-Fanklub „Fürstlich on Tour“. „Es gibt natürlich schönere Spiele“, sagt einer von ihnen. Sie hätten dennoch nicht überlegen müssen, seien „selbstverständlich“ dabei.
Ebenso wie die Schülerinnen Nina und Sophie. Die beiden haben Plakate für ihre Lieblingsspieler gemalt. Dass es um nichts geht, ist den treuen Anhängerinnen egal. „Wir freuen uns immer, wenn Österreich spielt. Außerdem könnte es das letzte Spiel von Arnautovic sein“, gibt eine von ihnen zu bedenken.
Muntere Partie
Zu hören waren im Stadion vor allem die schottischen Fans. Ab und zu versuchten sich Kleingruppen in einem „Auf geht’s Burschen, kämpfen und siegen“, das allerdings nach ein paar Sekunden wieder verstummte.
Österreich bestimmte zu Beginn das Spiel, ließ aber immer wieder Chancen zu. Wie zuletzt in der WM-Qualifikation im September hieß es regelmäßig „Endstation: Schottentor“. Das Tor fiel dann auf der anderen Seite: Jack Hendry traf nach einer Ecke per Kopf.
Etwas ruhiger startete die zweite Hälfte, aber ebenfalls mit (ungenutzten) Chancen für Österreich. Bis zum 0:2 in der 56. Minute spielte nur das rot-weiß-rote Team – dann traf McGinn eiskalt nach einer Flanke von links.
Michael Gregoritsch erlöste die Österreicher mit seiner ersten Ballberührung. 72 Sekunden nach seiner Einwechslung traf er nach Ulmer-Flanke per Kopf zum sechsten Mal für das Nationalteam. Sieben Minuten später traf ein anderer Joker: Alessandro Schöpf. Weimann hatte später noch den Matchball am Fuß, vergab aber.
Österreich - Schottland 2:2 (0:1)
0:1 Hendry (27.)
0:2 McGinn (56.)
1:2 Gregoritsch (75.)
2:2 Schöpf (82.)
Österreich: Bachmann (87. Pentz); Ilsanker (74. Weimann), Dragovic, Hinteregger; Lazaro, Sabitzer, Laimer (59. Grüll), Ulmer (87. Ullmann); Kalajdzic (74. Gregoritsch), Arnautovic, Baumgartner (59. Schöpf).
Schottland: Gordon; Hendry, Hanley, Tierney; Patterson (57. O'Donnell), Ferguson (77. Christie), Ryan 57. McTominay), Robertson (57. Hickey); McGinn, Armstrong (77. Gilmour); Adams (66. Dykes).
Ernst Happel Stadion, 6.600 Zuschauer
SR Tamasz Bognar (HUN)
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