Es sind viele Gründe. Wäre es nur einer, wäre es zu einfach. Wir haben uns nach den anfänglichen Schwierigkeiten gefangen und sind zu einer Einheit gewachsen. Von vorne bis hinten, von den Spielern in der Startelf bis zu den Spielern auf der Bank. Nur so funktioniert es.
Die Mannschaft ist bodenständig und träumt nicht plötzlich vom Titel. Wie schwer ist es, realistisch zu bleiben?
Ich habe mittlerweile einige Vereine durchgemacht und Erfahrung gesammelt. Mir fällt es daher nicht schwer, bodenständig zu bleiben und von Spiel zu Spiel zu schauen. Die Spieler sind realistisch und wissen die Situation einzuschätzen. Wir spielen am Sonntag gegen Altach. Nicht gegen den Letzten, sondern gegen eine gute Bundesliga-Mannschaft.
Wie gehen Sie mit Aussagen um, die Austria sei reif für den Titel?
Ich gehe damit gar nicht um. Ich lese so etwas vielleicht kurz durch, aber mehr nicht. Keiner weiß, was am Ende rauskommt, daher brauche ich mir keine Gedanken darüber machen.
Die Top 6 scheinen geschafft. Ist die Winterpause dazu da, sich neue Ziele zu setzen?
Ja, genauso sehe ich das. Im Trainingslager können wir uns zusammensetzen und über die Ziele nachdenken.
Was wussten Sie bei Ihrem Wechsel über Austria Wien?
Ich war ja damals schon beim WAC, habe schon etwas mitbekommen. Ich habe es nie schwierig oder chaotisch wahrgenommen, wie vielleicht Außenstehende beschrieben haben.
Die Finanzprobleme im Hintergrund sind für die Mannschaft gar nicht spüren?
Nein, wir Spieler bekommen das nicht so mit.
Sind Sie schon heimisch in Wien?
Ich habe mich schnell eingelebt, wir fühlen uns sehr wohl. Die Stadt hat alles, was man braucht. Wir wohnen halbwegs zentral. In einer Stadt wie Wien willst du nicht außerhalb wohnen, sondern alles mitbekommen von dem Leben. Ich spaziere gerne zu Fuß ins Zentrum.
Was gefällt Ihnen an Wien besonders gut?
Zum einen, dass man jeden Tag, wenn man nicht selbst kocht, in jedes Restaurant gehen kann, immer ein neues findet. Es gibt viel Kultur und Aktivitäten. Wenn man daheim in der Wohnung sitzt, dann hat man schon das Gefühl, dass man etwas verpasst. Im gesunden Rahmen gehe ich gerne raus. Vor einem Spiel mache ich das sowieso nicht.
Könnten Sie sich vorstellen, länger hierzubleiben?
Ja, auf jeden Fall kann ich mir das vorstellen. Es gefällt mir hier. In den letzten Jahren hatte ich viele Stationen, bin häufig umgezogen. Daher wäre es schon schön, länger an einem Ort zu bleiben.
Haben Sie einen Karriereplan?
Es ist schwer, eine Karriere konkret zu planen. Man muss immer zur passenden Zeit am richtigen Ort sein, ansonsten kann man selbst nicht viel bestimmen, sondern ist von anderen Faktoren oder Menschen abhängig. Ich bin überzeugt, dass sich mit der Zeit alles von selbst ergibt.
Sie wurden mir als ruhig, ausgeglichen und stets gut gelaunt beschrieben.
Ja, das trifft schon zu. Ich bin schon eher ruhig, manchmal auch ein wenig aktiver. Auf dem Spielfeld zum Beispiel.
Was machen Sie abseits vom Fußball?
Ich unternehme mit meiner Freundin einiges, wir gehen gerne in die Stadt, wollen demnächst das „Phantom der Oper“ ansehen. Oder wir fahren gerne in eine Therme. Nebenbei mache ich auch regelmäßig Yoga. Ich sitze selten daheim und mache nichts.
Wann wären Sie mit der Saison zufrieden?
Wenn wir jedes Spiel gewinnen.
Ich bin kein Mathematiker, kann Ihnen aber verraten, wo die Austria dann landen würde ...
Dann werden wir wohl Erster sein, ich weiß. Wenn wir uns europäisch qualifizieren könnten, das wäre schon ein feines Ziel.
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