Nach neun sieglosen Duellen: Wie Rapid Salzburg schlagen könnte
Der Bundesliga fehlt es an der Spitze nicht nur an Abwechslung, sondern auch an Spannung. Seit der Rekordsaison der Austria 2012/’13 steht am Ende stets Salzburg auf Platz eins. Und das nicht einmal knapp. Der Zieleinlauf mit der violetten Überraschung 2013 war so lange offen wie danach keiner mehr.
Heuer könnte es Rapid spannend machen. Wobei die Betonung vor dem Spitzenspiel am Sonntag in Hütteldorf auf könnte liegt. Von den jüngsten neun Duellen haben die Salzburger acht gewonnen. Bei vier Punkten Rückstand wäre ein 1:1 wie im November-Heimspiel die Mindestanforderung an die Grünen, um zumindest die Hoffnung zu bewahren.
Erfolglose Umstellungen
„Wir haben schon so viel probiert, aber am Ende war Salzburg wieder besser“, sagte Didi Kühbauer nach dem 2:4 in Salzburg vor sechs Wochen.
Tatsächlich passt der Rapid-Trainer seine Elf stets an die High-Speed-Offensive der Bullen an: Mit einer Dreierkette soll das Zentrum dichtgemacht werden. Ebenso vergeblich wie der Versuch beim 2:4 mit der spielstarken Zentrale (Ritzmaier/Petrovic) vor der von Ljubicic organisierten Dreierkette.
Nach der 8:1-Gala
Jetzt, mit dem Selbstvertrauen der 8:1-Gala beim WAC, könnte der Zeitpunkt gekommen sein, um auf die eigene Stärke zu bauen: Rapid hat sich im 4-2-3-1 diese Saison sowohl im Positionsspiel als auch beim Kreieren von Chancen stark verbessert.
Bei der Anzahl der statistisch wahrscheinlichen Tore („Expected Goals“) liegt Rapid weit vor der restlichen Konkurrenz und nur knapp hinter Salzburg. Obwohl Rapid in beiden Duellen mit Salzburg weniger Chancen hatte, liegt der Gesamtwert nach 23 Runden mit 58:61 in der Schwankungsbreite. Zum Vergleich: Der LASK kommt statistisch "nur" auf 47 Treffer.
Auch der Blick zurück legt nahe, beim Gewohnten zu bleiben: Einen einzigen Sieg gab es unter Kühbauer gegen Salzburg – in seinem ersten Versuch. Mit einem 2:0 im Februar 2019 im 4-2-3-1 und einem Zentrum mit hoher Pass-Sicherheit (mit Schwab, Martic und Knasmüllner).
Schlüsselspieler Stojkovic
Kühbauer und sein Team werden sich wieder etwas überlegen – und die Ideen bis Sonntag geheimhalten. Ob es gegen Salzburg die Rückkehr zum Standardsystem gibt, wird sich erst mit dem Anpfiff zeigen.
Denn Filip Stojkovic wurde diese Saison nicht nur zu einem echten Schlüsselspieler, sondern auch zu jenem Verteidiger, dessen Positionierung zwischen einer Dreierkette und dem 4-2-3-1 entscheidet.
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