Fußball-EM der Frauen 2025: Diese Spielerinnen sollten Sie kennen

Women's Euro 2025 Qualifier - England v Republic of Ireland
Die Fußball-Europameisterschaft in der Schweiz startet am 2. Juli. Diese Spielerinnen könnten das Turnier prägen.

Genau in einer Woche wird die Fußball-Europameisterschaft der Frauen in der Schweiz angepfiffen. Das Turnier ist so gut wie ausverkauft, wie die UEFA am Dienstag meldete. Von den insgesamt 673.000 Tickets seien gut eine Woche vor Turnierbeginn über 570.000 vergeben. Man peile eine Rekord-Zuschauerzahl an. Bei der EM 2022 in England kamen 574.875 Besucher.

Gespielt wird (jeweils mit Anstoßzeiten um 18 bzw. 21 Uhr) in Basel, Bern, Genf, Zürich, St. Gallen, Luzern, Thun und Sion. Der St. Jakob-Park ist mit der Kapazität von 34.250 Besuchern das größte EM-Stadion.

Fans kommen unter anderem wegen folgenden Stars zu den Spielen in der Schweiz:

Aitana Bonmati (Spanien)

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Aitana Bonmati: Weltmeisterin und Weltfußballerin.

Die Spanierin gilt aktuell als die beste Fußballerin der Welt, in den vergangenen beiden Jahren gewann die Mittelfeldstrategin vom FC Barcelona den Ballon d’Or

Die 27-Jährige prägt mit ihrer Spielintelligenz und Technik maßgeblich den Erfolg, sowohl des katalanischen Topklubs als auch der spanischen Nationalmannschaft. Sie spielt so dominant und intelligent, dass Pep Guardiola sie einst als „weiblichen Iniesta“ bezeichnete. Seit ihrem 13. Lebensjahr spielt die Katalanin für Barça, ein Vereinswechsel steht für die Weltmeisterin von 2023 nicht zur Debatte. 

Das Champions-League-Finale im Mai ging zwar gegen Arsenal diesmal verloren, umso mehr Titelhunger bringt Bonmati in die Schweiz mit.

Marie-Antoinette Katoto (Frankreich)

FILE PHOTO: Women's Nations League - League A - France v Iceland

Marie-Antoinette Katoto: Schlüsselkraft der Französinnen.

An die letzte EM hat die Französin wenig gute Erinnerungen, im zweiten Gruppenspiel erlitt die Angreiferin einen Kreuzbandriss – das frühe Turnier-Aus folgte. 

Auch die WM 2023 verpasste sie, weil sie sich gemeinsam mit anderen Spielerinnen gegen die Missstände im Verband stellte und aus dem Team zurücktrat. 

Mittlerweile ist Katoto 26 Jahre alt – und zurück. Unter dem neuen Trainer Laurent Bonadei, der 2024 das Amt von Herve Renard übernommen hat, gehört die 26-Jährige, die nach zwölf Jahren bei Paris Saint-Germain zu Olympique Lyon wechselt, zu den Schlüsselspielerinnen. 

In einer schweren Gruppe mit England, Wales und den Niederlanden ist der Aufstieg das Ziel – der mögliche Europameister-Titel die Motivation.

Georgia Stanway (England)

FIFA Women's World Cup Quarter Final - England vs Colombia

Georgia Stanway: Europameisterin will den Titel verteidigen.

Der FC Bayern – mit der Engländerin Stanway und mit ÖFB-Star Sarah Zadrazil – hat heuer gewonnen, was es zu gewinnen gab. Mit Meisterschaft und Double und den Sieg beim hochdotierten World Sevens Turnier im Juni reist Stanway mit jeder Menge Titeln zur EM in der Schweiz. 

Doch das war gar nicht so selbstverständlich. Nach einem Außenbandriss im Knie Ende Jänner bangte Stanway um die Teilnahme bei dem Turnier. Doch die 26-Jährige wurde rechtzeitig fit. In der Nations League sammelte sie bereits wieder Spielpraxis. 

Für Teamchefin Sarina Wiegman ist die spielstarke und robuste Sechserin unverzichtbar.

Women's Euro 2022 - Final - England v Germany

Stanway und Leah Williamson: Schlüsselkräfte der Lionesses

Ähnlich wie die 28-jährige Verteidigerin Leah Williamson, die mit dem FC Arsenal heuer die Champions League gewinnen konnte und die durch technische Klasse und Spielintelligenz überzeugt. 

Bei der Euro wollen sie den Titel von 2022 verteidigen.

Lea Schüller (Deutschland)

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Lea Schüller: Die Torjägerin der Bayern ist in Topform.

Die deutsche Klubkollegin Stanways hat so einiges gegen deren Titelverteidigung. Denn Lea Schüller und die DFB-Frauen wollen heuer wieder um den Titel mitreden und sich nach der Finalniederlage von 2022 und dem schwachen Auftreten bei der WM 2023 rehabilitieren. 

Bayern-Torjägerin Schüller jedenfalls befindet sich in Hochform. Das bekräftigte sie auch beim 6:0 gegen Österreich, wo sie nicht nur durch ein Tor ihre Akzente setzte. In 75 Länderspielen erzielte die 27-Jährige bislang 52 Treffer – 0,69 Tore pro Partie.

Bei den großen Turnieren – WM 2019, EM 2022, WM 2023 – blieb sie lange im Schatten der mittlerweile aus dem Team zurückgetretenen Alexandra Popp.

In der Gruppe ist Deutschland mit Dänemark, den Österreich-Bezwingerinnen aus Polen und mit Schweden

Lineth Beerensteyn (Niederlande)

UEFA Women's Nations League - Group A - England v Netherlands

Lineth Beerensteyn: Intelligente Durchschlagskraft mit Instinkt und Tempo

Die Niederländerin ist den österreichischen EM-Zuschauerinnen aus der Nations League bestens bekannt. Beerensteyn feierte verbuchte heuer beim VfL Wolfsburg 16 Tore in 20 Spielen –  mit einem Treffer alle 95 Minuten.

Nach zwei Jahren bei Juventus Turin kehrte die schnelle, wendige Offensivspielerin 2024 nach Deutschland zurück. Bereits von 2017 bis 2022 spielte sie beim FC Bayern. Ihre Klasse stellte sie auch im Nationaltrikot unter Beweis: Im Februar erzielte sie in der Nations League beim 2:2 gegen Deutschland beide Tore. Gegen Österreich traf sie allerdings nicht. 

Beerensteyn gilt als zentrale Figur für die Niederlande. Mit ihrem Instinkt und Tempo könnte sie entscheidend sein – vor allem in einer schweren Gruppe mit England und Frankreich.

Caroline Graham Hansen (Norwegen)

UEFA Women's EURO 2025 playoff - Norway vs Northern Ireland

Caroline Graham Hansen: Trifft in jedem 2. Länderspiel.

2018 stand die Norwegerin vor dem Karriereende. Nach dem verlorenen Champions-League-Finale mit dem VfL Wolfsburg gegen Lyon und einer erneuten Verletzung fehlte der damals 23-Jährigen jede Motivation, weiterzumachen. 

Doch die Norwegerin wagte einen Neuanfang. 2019 wechselte sie zum FC Barcelona, wo sie zur Weltklassestürmerin reifte. 

Für Norwegen ist die inzwischen 30-Jährige unverzichtbar. In 93 Länderspielen erzielte sie 47 Tore. Hansen war entscheidend daran beteiligt, dass sich Norwegen für die EM 2025 qualifizieren konnte. 

Die glorreichen Zeiten norwegischer Turniererfolge – zwei EM-Titel und ein WM-Pokal bis 1995, Olympia-Gold 2000 – sind vorbei. Doch Hansen glaubt an die Chance, in der Gruppe mit Schweiz, Island und Finnland weit zu kommen.

Ewa Pajor (Polen)

UEFA Womens Nations League - Poland and Bosnia and Herzegovina

Ewa Pajor: Geborene Vollstreckerin

Die Polin rückt dann in den Fokus, wenn es um Toreffizienz geht. Die Stürmerin vom FC Barcelona hat in ihrer ersten Saison bei den Katalaninnen nahtlos an ihre starken Leistungen beim VfL Wolfsburg angeknüpft. Mit 47 Treffern und 17 Vorlagen stellte sie ihre Klasse eindrucksvoll unter Beweis – und bewies, dass sie auch im Starensemble von Barcelona den Unterschied machen kann.

Für die polnische Auswahl ist die 27-Jährige weit mehr als nur eine Torschützin. Sie ist Fixpunkt, Zielspielerin und kreative Schaltzentrale in einem. Das haben vor allem die Österreicherinnen im Play-off Ende letzten Jahres zu spüren bekommen, als Polen ihnen den EM-Startplatz abgenommen hat. 

Zwar zählt Polen bei der EM nicht zu den Favoriten, doch Pajor könnte mit ihrer Wucht, Vielseitigkeit im Abschluss und ihrem Gespür für Räume zum Aushängeschild ihres Teams werden. 

Glodis Perla Viggosdottir (Island)

TOPSHOT-FBL-WOMEN-EURO-2025-QUALIFIER-GER-ISL

Glodis Perla Viggosdottir: Kompromisslose Abwehrchefin

Die Isländerin spielt seit 2021 bei Bayern München, wo sich die Innenverteidigerin als Abwehrchefin etablierte. Kompromisslos in den Zweikämpfen und stark per Kopf überzeugt sie nicht nur auf Vereinsebene, sondern auch in der Nationalmannschaft, wo sie Kapitänin ist.

Bereits mit 17 Jahren debütierte die heute 29-Jährige für Islands A-Nationalteam, ein Jahr später nahm sie an der EM 2013 teil. Ihre steile Karriere macht die ehemalige Handballerin zu einem Vorbild für junge Mädchen in Island.

Im vergangenen Jahr wurde Viggósdóttir als erste Isländerin überhaupt für den Ballon d'Or nominiert – ein Meilenstein für das kleine Inselvolk. 

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