Frauenliga-Auftakt: Austria will St. Pölten den Titel streitig machen

Neue Saison, neues Glück. Die Fußball-Bundesliga der Frauen wird am Freitag mit dem Hit St. Pölten gegen Vienna angepfiffen (20.30 Uhr/live ORF Sport+). Zurück liegt ein verrückter Transfersommer, in dem bei fast allen Klubs so viel gewechselt wurde wie noch nie. Lediglich Sturm Graz versuchte, den Stamm zu halten und sich punktuell zu verstärken.
Jürgen Irsigler, Geschäftsführer von Liga-Sponsor Admiral, erwartet eine spannende Saison und freut sich, dass nun die großen Vereine den Frauenfußball für sich entdeckt haben und die Mannschaften in den großen Stadien spielen dürfen. Vor den Vereinen liegt jedenfalls ein Auftakt mit einigen Fragezeichen.
Wer kämpft um den Meistertitel?
St. Pölten holte zuletzt – wieder einmal – den Meistertitel und den Cup, somit das Double. Die Niederösterreicherinnen sind somit die Gejagten und das Maß aller Dinge in der Liga. Jedoch hat sich die Wiener Austria, Cupfinalist und Vizemeister, gut verstärkt und den Abgang von Torjägerin Verena Volkmer halbwegs kompensiert. Viele Experten trauen den Veilchen in dieser Saison das Meisterstück zu, wenngleich Abwehrchefin Carina Wenninger auf die Bremse tritt und die Austria nicht vor St. Pölten sieht. Die Niederösterreicherinnen hatten viele Abgänge zu vermelden, holten aber auch qualitativ gute Spielerinnen. Die Frage ist, wie schnell SKN-Trainerin Lisa Alzner die individuelle Klasse zu einer harmonischen Einheit formen kann.
Wer kann überraschen?
Eventuell Sturm Graz, das als dritte Kraft gilt. Vielleicht können die Grazerinnen den Abstand zum Führungsduo verringern. Gespannt darf man auf Red Bull Salzburg sein, das auf junge Talente setzt. Die Vienna hat sich auch verjüngt, ebenso wie Altach, das sich im Mittelfeld sieht. Der LASK fühlt sich nach einer schwierigen Vorsaison mittlerweile besser gerüstet.
Wer kämpft gegen den Abstieg?
Neulengbach hat einen Umbruch eingeleitet und mit Andreas Ogris einen namhaften Trainer geholt. Maria Wolf ist die neue Sportdirektorin. Die Niederösterreicherinnen verfügen über einen großen Kader mit vielen jungen Talenten. „Spielerisch und menschlich“ habe man in den vergangenen Wochen bereits „auf dem Feld und abseits davon“ zusammengefunden, sagt Kapitänin Julia Tabotta. Erstes Highlight in der Findungsphase: In der ersten Cuprunde setzte man sich beim Wiener Sport-Club 1:0 durch.
Freitag, 15.8.
20.30 Uhr: SKN St. Pölten – Vienna.
Samstag, 16.8.
12.45 Uhr: Altach – Austria Wien
13.30 Uhr: BW Linz/Kleinmünchen – RB Salzburg
15.30 Uhr: Neulengbach – Südburgenland/Hartberg.
Sonntag, 17.8.
17.00 Uhr: LASK – Sturm Graz.
Blau-Weiß Linz/Kleinmünchen möchte nichts mit dem Abstieg zu tun haben, würde sich über Platz sieben freuen. Dringend nötig ist ein guter Start in die Saison. Aufsteiger Südburgenland/Hartberg ist prinzipiell in die Liga gekommen, um zu bleiben. Ob das wirklich gelingt? Der Kampf um den Klassenerhalt wird sicher spannend und hart, gleich mehrere Vereine können darin auch verwickelt sein.
Was ist neu, was bleibt?
Fix bleibt jedenfalls der Sendeplatz am Sonntag um 12.45 Uhr auf ORF Sport+. Dazu werden alle Spiele gratis auf ÖFB TV gezeigt. Ebenfalls bereits bekannt ist die Tabellenteilung nach dem 18. Spieltag. Die vier besten Teams kämpfen in der Meistergruppe um den Titel in sechs Spitzenspielen, in der Qualifikationsgruppe geht es bei den sechs anderen um den Klassenerhalt. "Das Feedback der Vereine auf die Reform war äußerst positiv", sagt Ligamanagerin Nina Potz: "Alle Klubs haben bestätigt, dass das neue Format insbesondere nach der Teilung für deutlich mehr Spannung und sportliche Attraktivität gesorgt hat." Auch heuer werden - zum zweiten Mal nach der Saison 2024/25 – drei internationale Startplätze vergeben. "Das garantiert gerade im Meister-Playoff Spannung bis zum letzten Spieltag."
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