Feldhofer über Ungeheuer, Social Media und das Schöne am Fußball
Sie haben angeblich einmal gegen ein "Ungeheuer mit der Nummer zehn" gespielt…
Ja, angeblich (Anm. lacht).
Teamchef Hans Krankl wollte in der WM-Qualifikation im Jahr 2004 Ihre Leistung beim 3:3 in Nordirland gegen einen körperlich starken Gegenspieler hervorheben. Können Sie sich noch daran erinnern?
Selbstverständlich weiß ich das noch. Ab und zu werde ich darauf noch angesprochen.
Ihre Mannschaft trifft am Donnerstag auf Feyenoord. Auf was wird es in diesem Finale gegen Rotterdam ankommen?
Wir müssen an unsere Leistungsgrenze und an unser Top-Niveau kommen. Dann haben wir eine Chance.
Ihr Team hat sieben Punkte und kann mit einem Remis aufsteigen. Waren diese Leistungen bisher erhofft oder erwartet?
Wir haben es uns schon zugetraut, aber es war uns bewusst, dass wir in jedem Spiel Außenseiter sind. Und dann hatten wir auch noch mit anderen Widerständen zu kämpfen.
Der Corona-Cluster hat dem WAC Energie gekostet, aber vielleicht auch zusammengeschweißt?
Jein. In der Mannschaft nicht. Aber im ganzen Verein, wenn das überhaupt noch möglich ist. Nach dem Zagreb-Spiel haben wir weitere zwölf Spieler in Quarantäne gehabt. Und selbst am Spieltag beim Rückspiel sind im Verein noch Mitarbeiter ausgefallen. Da hat jeder, der noch gesund war, alles gemacht, damit dieses Spiel stattfinden kann.
Beim 0:3 gegen die Kroaten hat sich das ausgewirkt?
Man hat nach einer Stunde gesehen, dass es nicht gereicht hat. Ich bin froh, dass wir überhaupt noch so gespielt haben.
Hatten die erkrankten Spieler Symptome?
Ja, viele hatten grippeähnliche Symptome mit Fieber. Das war nicht ohne. Aber seit vergangenen Donnerstag sind wir wieder voll da. Die Werte der Spieler werden immer besser.
WAC-Präsident Dietmar Riegler hat nach dem 1:0-Sieg in Moskau gesagt, dass sich die Mannschaft an das internationale Niveau gewöhnt habe. Wie formuliert es der Trainer?
Ich sehe einen Reifeprozess. Man darf nicht vergessen, dass wir einige Stammspieler ersetzen mussten. Seit ich hier bin (Anm. Ende 2019), haben wir zwölf Abgänge gehabt. Das wird gerne vergessen und braucht Zeit. Ich habe gewusst, dass nicht von Anfang an alle auf dem gleichen Level sein werden aber auch, dass wir es bis Oktober schaffen können.
Das Hinspiel gegen Feyenoord wurde 4:1 gewonnen. Sie betonen dennoch die Außenseiterrolle.
Darüber brauchen wir gar nicht diskutieren. Aber wir haben schon gezeigt, dass wir solche Mannschaften besiegen können. Es ist das Wunderschöne am Fußball, dass nicht immer der Favorit gewinnt.
Nach dem Spiel in Rotterdam wurde speziell Christopher Wernitznig auf Instagram von tausenden Feyenoord-Fans beschimpft, weil er zwei Elfmeter herausholte. War das ein Thema im Team?
Wir haben das alle mitbekommen. Es betraf nicht nur ihn. Es ist halt so, dass das passieren kann, wenn du auf Social Media in die Öffentlichkeit gehst. Ich mache es nicht.
Werden die winterlichen Bedingungen in Klagenfurt Auswirkungen auf das Spiel haben?
Ich denke nicht, weil sie ja für beide Mannschaften gleich sind. Wir konnten am Mittwoch das Abschlusstraining nicht im Stadion machen. In Moskau war der Rasen auch nicht besonders.
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