Fußball-WM in Katar: Der Fehlstart des Gastgebers
Die umstrittenste WM aller Zeiten ist eröffnet. Eines ist nach dem Auftaktspiel Katar gegen Ecuador jedoch unumstritten – der Gastgeber wird den Titel nicht holen. Katar war im Duell der Außenseiter chancenlos, verlor mit 0:2 Katar fiel lediglich durch Härteeinlagen und haarsträubende Fehler auf.
KATAR - ECUADOR 0:2
Mann des Spiels – und das unumstritten – war Ecuadors Enner Valencia. Der 33-Jährige, der seine Brötchen bei Fenerbahce verdient, erzielte beide Tore und darf mit seinem Team weiter vom Achtelfinale träumen.
Dabei hätte es für Valencia noch ein Treffer mehr sein können. Die WM war gerade einmal 2:42 Minuten alt, da drehte der Stürmer erstmals jubelnd ab. Die Freude über den vermeintlichen Blitzstart währte jedoch nicht lange, der VAR schaltete sich erstmals ein, der Treffer zählte nicht. Eine knappe, aber korrekte Entscheidung.
Die Südamerikaner ließen sich dadurch aber nicht aus der Ruhe bringen – und schon gar nicht Valencia. Der ehemalige England-Legionär konnte vom schwachen Keeper Al-Sheeb nur per Foul gestoppt werden und verwandelte den fälligen Elfmeter cool zum 1:0 (16.).
Das erste Mal, dass das erste Tor bei einer WM vom Elfmeterpunkt fiel. Per Kopf erhöhte er auf 2:0 (31.) – Valencia war nicht zu stoppen. Auch nicht durch Härteeinlagen der Gegner. Zweimal musste er behandelt werden, biss sich aber bis zur 76. Minute durch, ehe er mit Knieproblemen raus musste.
Katar war in allen Bereichen überfordert, in der Offensive blieb es bei wenigen Halbchancen. So wird es für die Gastgeber – vom 26-Mann-Kader sind nur 14 wirklich im Wüstenstaat geboren – schwer, auch nur einen Punkt zu holen.
Damit startete erstmals in der WM-Geschichte ein Gastgeber mit einer Niederlage.
Live-Ticker: Katar vs. Ecuador
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Vielen Dank für die Aufmerksamkeit
Damit verabschieden wir uns für heute.
Alle Live-Ticker, News und Ergebnisse der Fußball-WM finden Sie auf unserer WM-Seite.Morgen geht's mit England vs. Iran, Senegal vs. Niederlande und USA gegen Wales weiter.
Und heute Abend schon gibt's Österreich gegen Italien zu sehen. Leider nicht als WM-Spiel. Dafür im Live-Ticker bei uns.
Wir wünschen noch einen schönen Abend.
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Der Fehlstart des WM-Gastgebers
Eines gleich vorweg: Es hat schon einmal spannendere WM-Eröffnungspartien gegeben. Es sei nur an die legendäre Auftakt-Partie 1990 in Italien zwischen dem damaligen Weltmeister Argentinien und Kamerun (0:1).
Dass das Duell zwischen Katar und Ecuador (0:2) die Fans nicht von den Sitzen riss, lag vor allem am Gastgeber-Team. Die Hausherren enttäuschten in allen Belangen und waren nicht in der Lage, den Südamerikanern Paroli zu bieten. Nach dem frühen Doppelschlag durch Enner Valencia war die Partie entschieden und Ecuador hatte leichtes Spiel. Mit ein wenig Nachdruck hätte es sogar ein Kantersieg werden können.
Fazit: Es ist bei Katar viel Sand im Getriebe, deshalb wäre es ein Wunder, wenn die Hausherren in die K.o.-Phase einziehen würden. Viel wahrscheinlicher ist da schon das Aus in der Vorrunde mit null Punkten. In dieser Verfassung ist Katar nämlich nur ein besserer Jausengegner.
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Keine Kraft für Konter
Balleroberung am eigenen Sechzehner, aber keine Chance auf einen Konter, kein Katari läuft mit. Wir schreiben halt auch schon Minute 87. Es wäre auch der einzige Lichtblick in dieser Hälfte gewesen. Alles in allem ein enttäuschender Auftritt des WM-Gastgebers. Es ist das erste Mal, dass ein WM-Gastgeber das Eröffnungsspiel verliert. Wobei: Was hat man sich denn erwartet? Geld kann halt doch nicht alles kaufen. Fast eine beruhigende Botschaft zum WM-Auftakt.
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Mann des Spiels muss aus dem Spiel
Doppeltorschütze Valencia humpelt vom Feld, er war bereits in der ersten Halbzeit angeschlagen und hat sich nun wieder auf den Rasen gesetzt. Hoffentlich ist das kein langfristiger Ausfall für den Stürmer, der bislang in vier WM-Auftritten fünf Tore erzielt - die zwei, die seiner Mannschaft wohl zum Sieg verhelfen werden, schon mitgezählt. Für ihn kommt José Cifuentes.
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Schattenseiten
Der deutsche Künstler Volker-Johannes Trieb hat heute, während das Eröffnungsspiel in Katar läuft, 20.000 Kerzen in einem Stadion in Herne im Ruhrpott aufgestellt, um der Opfer der WM zu gedenken.
Laut FIFA und dem katarischen WM-Komitee sollen lediglich drei Menschen in direktem Zusammenhang mit ihrer Arbeit auf Stadion-Baustellen ums Leben gekommen sein. 37 weitere Arbeiter sollen ohne direkten Zusammenhang mit ihrer Arbeit auf den Baustellen gestorben sein. Inoffiziell ist von bis zu 15.021 Toten die Rede. Diese Zahl stammt von der katarischen Statistikbehörde und taucht auch in einem Bericht von Amnesty International auf. Sie bezieht sich auf Tote nicht-katarischer Staatsangehörigkeit seit WM-Vergabe 2010 bis zum Jahr 2020. Der Guardian berichtete 2021 von 6.751 Toten auf den WM-Baustellen.
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Doppelwechsel bei Katar
Minute 70 und auch Katar wechselt. Der Kapitän muss raus.
Auch Starstürmer Almoez verlässt das Feld, für ihn kommt mit Muntari ebenfalls ein Stürmer auf den Platz.
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Erster Wechsel
Auswechslung bei Ecuador: Romario Ibarra, der im linken Mittelfeld eher blass geblieben ist, geht aus dem Spiel. Trainer Gustavo Alfaro bringt mit Jeremy Sarmiento den jüngsten Spieler des Kaders aufs Feld. Der 20-jährige spielt in Brighton.
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Das wird nicht reichen...
Zumal in der Gruppe A neben Ecuador auch noch die Niederlande und Senegal auf Katar warten.
Topfavoriten bei den Buchmachern auf den WM-Sieg sind übrigens Brasilien vor Argentinien, Frankreich, England, Spanien und Deutschland.
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Ecuador wieder am Drücker
Wieder ein schnelles Spiel, wieder ist Ecuador die deutlich gefährlichere Mannschaft.
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Anpfiff zur zweiten Halbzeit
Katar braucht ein kleines Wunder, um dieses Spiel noch drehen zu können. Mal schauen, was die Mannschaft von Felix Sanchez hier noch zeigen kann. Davon, dass einige Spieler von Ecuador geschmiert gewesen wären, war jedenfalls nichts zu sehen. Das Gerücht, das seit Donnerstag in sozialen Medien kursiert war, war wohl einmal mehr einfach nur das: ein Gerücht.
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Eine einseitige Eröffnungs-Partie
Die ersten 45 Minuten dieser WM waren für den Gastgeber ein fußballerischer Offenbarungseid. Das Nationalteam von Katar war gegen Ecuador heillos überfordert und offenbarte vor allem in der Defensive erschreckende Mängel. Ein Goalgetter wie Enner Valencia bestrafte diese Nachlässigkeiten eiskalt, ohne die Einmischung des VAR (Videoschiedsrichter) hätte der Stürmer-Star der Südamerikaner sogar einen Hattrick bejubeln dürfen.
Man braucht nach 45 Minuten viel Fantasie, um sich vorzustellen, wie der WM-Gastgeber die Vorrunde überstehen könnte. In der Abwehr herrscht ein wüstes Treiben, vorne versanden die Angriffe meist schon vor dem 16er. Nach den frühen Gegentoren ist bei der Mannschaft eine ernste allgemeine Verunsicherung auszumachen. Da ist wenig davon zu sehen, dass die Spieler zuletzt ein halbes Jahr zusammengezogen waren, um sich akribisch auf die Endrunde vorzubereiten.
Vielleicht macht die letzte Aktion der ersten Halbzeit Mut. Ein Kopfball war die einzige gefährliche Offensivtat in 45 Minuten.
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28 Grad
38 Minuten gespielt - und die Spieler nutzen eine kleine Unterbrechung für eine erste kurze Trinkpause. Außentemperatur beim Al Bayt Stadium übrigens: knapp 28 Grad - und das um 19.42 Uhr Ortszeit.
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Nächstes Tor!!!
Und wieder heißt der Torschütze Enner Valencia - diesmal mit dem Kopf.
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Katar muss sich etwas einfallen lassen
Spielaufbau, Organisation, nichts klappt. Nach 24 Minuten gibt's jetzt endlich etwas längere Ballstafetten. Gefährlich ist das aber noch immer nicht. -
Ecuador führt mit 1:0
Enner Valencia lässt nichts anbrennen, setzt den Elfmeter locker ins rechte Eck. 1:0 für Ecuador. -
Elfmeter für Ecuador!
Und schon die nächste gefährliche Szene: Steilpass in den 16er - Valencia wird gefoult: Elfmeter. Enner Valencia schießt selbst. Es wäre sein zweiter Treffer in 15 Minuten (über den ersten kann man diskutieren - das Abseits war denkbar knapp).
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Ecuador drückt
Katar hat sich noch nicht von der ersten Schrecksekunde erholt. Ecuador ist am Drücker, noch kein einziger Gegenstoß von Katar bisher. In Minute elf gibt's jetzt die erste Ecke. Katar kann aber gut klären. -
Zu früh gefreut...
Enner Valencia ist doch nicht der erste Torschütze der WM. Glück für Katar-Goalie Al-Sheeb, der bei seinem Ausflug gar keine gute Figur gemacht hat-
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Erstes Tor der WM!!! Oder doch nicht?
Nicht einmal drei Minuten gespielt und schon das erste Tor? Aber der VAR winkt ab. Glück für Katar.
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Und es geht los
Die Fußball-WM 2022 ist eröffnet.
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WM-Tagebuch
Sportchef Philipp Albrechtsberger ist natürlich ebenfalls nach Katar gereist. Aktuell versucht er die Stimmung vor Ort für eine Reportage einzufangen. Wer schon jetzt von ihm - und wie sich die Fußball-WM in der Wüste so anfühlt - lesen will, dem sei sein Tagebuch aus Katar empfohlen. Heute mit dem klingenden Titel: "Bier-Geschichten, Episode zwei".
Durch das heutige Spiel dürfen Sie ich und Kollege Christoph Geiler begleiten. Aktuelle Live-Ticker und Infos zu allen Spielen und Ergebnissen finden Sie in Zukunft auf unserer WM-Seite. -
Ein Pinzgauer drückt Katar die Daumen
Hannes Empl hat einen besonderen Bezug zu WM-Gastgeber Katar. Der frühere Zweitliga-Fußballer aus dem Salzburger Pinzgau organisiert seit 20 Jahren Trainingslager für Vereine und Nationalteams. Der Fußballverband aus Katar holte Empl für die WM-Vorbereitung an Bord. In den sechs Monaten vor der Endrunde bereitete sich die katarische Nationalmannschaft auch monatelang in Österreich (Maria Alm, Kaprun, Schwechat) vor.
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Vorhersagen?
Die meisten Sportwetten-Anbieter sehen Ecuador übrigens als minimalen Favoriten. Die Sportwetten Tipps Vorhersage, bei der Wetten bei verschiedenen Anbietern analysiert wurden, sehen für Ecuador eine Siegeschance von 44 Prozent, für Katar soll sie bei 27 Prozent liegen. Die Wahrscheinlichkeit auf ein Remis liegt bei 32 Prozent.
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Katar ist übrigens der erste WM-Debütant seit Italien 1934, der gleichzeitig als Gastgeber antritt. Die damalige Propaganda-Veranstaltung gewann - wenn auch mit viel politischem Druck - übrigens auch Italien. Das gilt für Katar als ausgeschlossen. Das zeigt schon allein der Blick auf die Einwohnerzahl: die Nationalmannschaft speist sich aus einem potenziellen Pool an 135.000 Männern mit katarischer Staatsbürgerschaft. Rund die Hälfte des Nationalteams, das in Kürze auflaufen wird, ist im Ausland geboren.
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Kritik an der Fußball-WM in Katar: Was ist an den Vorwürfen dran?
Berichte über Menschenrechtsverletzungen, willkürliche Verhaftungen und Korruption sind für einen WM-Ausrichter nicht vollkommen neu – in dieser Intensität aber beispiellos. Aber stimmen die Vorwürfe? Und worum geht es eigentlich genau? Kollegin Karoline Krause-Sandner hat sich das im Detail angesehen:
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WM mit großer Lichtshow eröffnet
Mit einer bunten Show haben Katar und die FIFA die WM eröffnet. Im Al Bait-Stadion nördlich von Doha zelebrierten etliche Künstler in mehreren Akten die Eröffnungsfeier. Mit dabei waren auch Hollywood-Star Morgan Freeman, der koreanische Boygroupsänger Jung Kook sowie die Maskottchen der bisherigen Endrunden.
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Gerüchteküche
45 Minuten noch bis zum Auftaktspiel. Es wird der erste Auftritt bei einer WM für den Gastgeber sein. Seit Tagen kursieren in sozialen Medien die Behauptung, Katar habe einigen Spielern Ecuadors Geld für einen Sieg gezahlt. Beweise für die Vorwürfe oder eine Quelle wurden nicht genannt. "Ich denke, es gibt sehr viele falsche Informationen", sagte Katars Teamchef Felix Sanchez (siehe Bild) vor der Partie. Auch zur Lage der Arbeitsmigranten in Katar gebe es "einige Fehlinformationen". Er hoffe, die WM könne dabei helfen, "die Bedingungen für diese Gruppen überall auf der Welt zu verbessern".
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Das Maskottchen La'ee
So sieht übrigens das Maskottchen dieser WM aus: La'eeb heißt es, was auf Arabisch so viel wie "supertalentierter Spieler" bedeutet. Rein optisch erinnert es aber doch eher an einen kleinen Geist.
Oder um es mit den offiziellen Worten der FIFA zu sagen: "La’eeb versprüht Jugendlichkeit, Fröhlichkeit und Selbstbewusstsein, und zwar überall dort, wo er ist. La’eeb kommt aus einer Parallelwelt, in der Turniermaskottchen leben. Es ist eine Welt, in der Ideen und Kreativität den Kern der Eigenschaften bilden, die jeden prägen."
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Der Pokal ist angekommen
Marcel Desailly, mit Frankreich 1998 Weltmeister, hat vor dem Eröffnungsspiel den Pokal überbracht.
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Startschuss zur WM
In knapp 3 Stunden ist es soweit, da wird in Katar das Eröffnungsspiel angepfiffen. Der Gastgeber trifft auf Ecuador.
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