Ende einer Ära: Wo sich Kühbauer in der Rapid-Historie einreiht

Fußball, SK Rapid Wien - Dundalk FC
1.136 Tage hat der Burgenländer auf (oder vor) der Bank ausgehalten. Damit ist er in den Top 10. Hätten Sie gewusst, wer die Rangliste anführt und warum?

Es war der 1. Oktober 2018, als Publikumsliebling Didi Kühbauer als Trainer von Rapid Wien vorgestellt wurde. Drei Jahre und etwas mehr als einen Monat später war Schluss. 141 Pflichtspiele absolvierten die Grün-Weißen unter Anleitung des heute 50-Jährigen. Er reiht sich damit in den Top 10 der am längsten dienenden Cheftrainer von Rapid ein.

Peter Pacults Zerwürfnis mit Rapid ist mittlerweile gut zehn Jahre vergangen. Am 11. April 2011 war Schluss. 209 Spiele war der ehemalige Stürmer auf der Trainerbank in Hütteldorf (oder auswärts), mit 1.679 Tagen an der Spitze des Trainerteams ist er der Spitzenreiter seit den 1970er-Jahren. Die drei Top-Platzierten trainierten die Mannschaft alle vor 1966.

Rapids national und international erfolgreicher Trainer der Neunziger, Ernst Dokupil, liegt auf Rang fünf der Liste. 1.409 Tage, 180 Spiele zwischen Mai 1994 und April 1998. Er wurde 1995/96 mit Rapid Meister und stand mit den Grün-Weißen 1996 in Brüssel im Europacupfinale der Cupsieger.

Auf Rang sechs Josef Hickersberger, der es 1.279 Tage als Trainer bei Rapid aushielt und 2005 mit den Wienern Meister wurde. Er bereitete in Hütteldorf 154 Pflichtspiele zwischen Juli 2002 und Silvester 2005/2006 vor. Bevor er zum zweiten Mal Teamchef wurde.

Vor Kühbauer in Sachen Amtszeit liegt noch sein Freund Zoran Barisic. Er zählt mit 1.146 Tagen zehn mehr als der Burgenländer, mit 148 Spielen sieben mehr. Sein Dienst als Cheftrainer endete im Juni 2016. Seit Mai 2019 ist er Sportdirektor in Hütteldorf.

Hinter Kühbauer und dem Slowaken Ernst Hlozek auf Rang zehn findet sich noch Hans Krankl, der zwischen Juli 1989 und Juni 1992 auf 1.095 Tage und 131 Spiele als Coach der Rapidler kam.

Die ersten Drei

Mit 2.556 Tagen die drittmeisten als Rapid-Trainer hatte Robert Körner zwischen Juli 1959 und Juni 1966. Mit 219 hatte Körner die meisten Spiele als grün-weißer Cheftrainer. 2.799 Tage und 133 Spiele zwischen 1945 und 1953 hatte Johann Pesser bei Rapid.

Der tatsächliche Rekordhalter erinnert an dunkle Jahre: Leopold Nitsch. Hätten Sie ihn gekannt? Der Rapid-Eigenbauspieler war zwischen 1916 und 1923 sechsmal Meister mit den Grün-Weißen, dreimal Cupsieger zwischen 1918 und 1927. Er war später während des Zweiten Weltkriegs Trainer des SK Rapid (1936 bis 1945). Insgesamt 3.286 Tage lang. Damit ist seine Amtszeit zwar am Papier die längste, unter ihm spielte man aber nur 45 Matches.

Sein Ende als Rapid-Trainer war schließlich logisch. Die Meisterschaft war zuvor unter dem Hakenkreuz gespielt worden. Nitsch war Mitglied der NSDAP und musste die Funktion als Trainer zurücklegen.

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