Polen gegen Österreich: Nullnummer mit Licht und Schatten
Österreichs Fußball-Nationalteam hat am Montagabend in der EM-Qualifikation ein torloses Remis in Warschau bei Gruppe-G-Tabellenführer Polen erreicht. Damit liegt das Team von Franco Foda weiter drei Zähler hinter Polen. Allerdings fiel die ÖFB-Auswahl auf den dritten Platz zurück, da Slowenien einen 3:2-Heimsieg über Israel feierte.
Nordmazedonien ist nach einem 2:0-Erfolg beim weiter punktlosen Schlusslicht Lettland zwar weiterhin Fünfter, allerdings nur noch mit zwei Zählern Rückstand auf Österreich.
Österreich holt Punkt in Polen
Die Sache mit dem Stadion
Es braucht kein langes Kramen in der Erinnerung, um tatsächlich auf ein Ereignis zu stoßen, welches Polen und Österreich verbindet. Es ist die gewichtige Rolle, die beide Länder einmal im internationalen Fußball einnehmen durften. Nämlich, Veranstalter einer Europameisterschaft zu sein. Die Polen 2012, Österreich war vier Jahre zuvor am Zug.
Was beide Länder trennt, wird dem vor Neid erblassenden österreichischen Besucher beim Betreten des Stadion Narodowy augenblicklich ins Bewusstsein gehämmert. Polen hatte damals tatsächlich die Gunst der Stunde genützt, um in seiner Hauptstadt eine schmucke, artgerechte Arena zu bauen. Eine, die sich sogar überdachen lässt, sollte sich der Himmel bedrohlich verdunkeln.
Also machten die Polen den Deckel drauf, um sich im Heimspiel gegen Österreich ein Duell um die Tabellenführung in der EM-Qualifikationsgruppe G zu liefern.
Auf Augenhöhe
Nach Polens Pleite in Slowenien und dem österreichischen Spaziergang gegen die Letten hatten sich die Kräfteverhältnisse plötzlich auf ein gemeinsames sportlichen Level eingependelt. Teamchef Franco Foda entschied sich daher im ungleich schwierigeren Spiel in Warschau für die zuletzt Gewinn bringende 4-2-3-1-Ordnung. Wahrscheinlich auch deshalb, weil Martin Hintereggers Wade einen schmerzfreien Einsatz des Frankfurters verhindert haben soll. Foda schickte Stefan Posch in sein zweites Länderspiel und verzichtete sonst auf weitere namentliche Veränderungen.
Polen hingegen rührte nach der Pleite im zur Verfügung stehenden Personal um. So stürmte beispielsweise an der Seite von Bayern-Star Lewandowski der Düsseldorfer Kownacki.
Was sich auf den Spielverlauf nicht unbedingt auswirken sollte: Österreich drückte Polen von Beginn an in eine zutiefst defensive Lage, übernahm den Taktstock, kombinierte bis zum gegnerischen Strafraum sehr gefällig, erarbeitete sich in den ersten 45 Minuten ein prozentuelles Plus im Ballbesitz von 62:38, aber vergaß zu oft im ganz vorderen Bereich konkret zu werden. Polens Heimvorteil wurde auf ein Konterspiel reduziert.
Zufriedenstellend
Dementsprechend ausgeglichen gestaltete sich die Chancenverteilung. Torlos sollte es vor 56.788 einigermaßen gut unterhaltenen Zuschauern in die Pause gehen. Weil Arnautovic zwei Chancen vergab, einen Kopfball (nach Lainers Flanke) an die Stange setzte (10.). Weil Robert Lewandowski in der 29. Minute aus sieben Metern das Tor nicht traf. Und weil es Österreichs Torhüter Cican Stankovic gelang, ein Bravourstück nach Gliks Kopfball abzuliefern.
Ambitioniert
Initiative hatte Franco Foda von seiner Mannschaft gefordert. Diese sollte er auch in der zweiten Halbzeit sehen. Doch der Charakter des Spiels blieb ähnlich. Österreichs versuchte es über Alaba und Lazaro von beiden Seiten, allerdings mit zu wenig Nachdruck, vorne mühte sich ein stets glückloser Arnautovic ab, Laimer war im Mittelfeld solide und die meist sichere Abwehr wurde nur selten gefordert.
So sollten es wieder Arnautovic und Lewandowsi sein, die zwei auffälligsten Akteure in der Offensive, die die größten Möglichkeiten vergaben. Es blieb bei der Torlosigkeit.
Polen bleibt damit drei Punkte vor Österreich. Zwischen die beiden Mannschaften schoben sich allerdings die Slowenen, verdrängen Österreich auf den dritten Rang, weil ihnen ein 3:2 gegen Israel gelang. Es bleibt jedenfalls spannend in der Gruppe G der EM-Qualifikation.
Warschau, Stadion Narodowy, 56.788 Zuschauer, SR Kassai
Polen: Fabianski - Kedziora, Glik, Bednarek, Bereszynski - Krychowiak, Bielik - Kownacki (58. Blaszczykowski/77. Klich), Zielinski, Grosicki (70. Szymanski)- Lewandowski
Österreich: Stankovic - Lainer, Posch, Dragovic, Ulmer - Baumgartlinger, Laimer (89. Gregoritsch) - Lazaro (77. Ilsanker), Sabitzer, Alaba - Arnautovic
Gelbe Karten: Klich, Bielik bzw. Arnautovic, Sabitzer, Laimer
Polen - Österreich zum Nachlesen
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Wir verabschieden uns von diesem Liveblog mit einem Sager von Herbert Prohaska. Schönen Abend noch, bis zum nächsten EM-Qualifikationsspiel gegen Israel.
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Ein Blick in die anderen Stadien: Die Slowenen haben gegen Israel last minute noch den Siegestreffer zum 3:2 erzielt und damit Österreich in der Tabelle von Rang zwei verdrängt. Deutschland feiert in Nordirland einen 2:0-Erfolg.
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Abpfiff
Das war's dann!
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Letzte Chance?
Bielik legt Sabitzer und sieht Gelb, es gibt noch einen Freistoß.
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90.
Stefan Posch stellt sich Lewandowski in den Weg - und das mit Erfolg.
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Einige sind durchaus überrascht von den Wechselspielen des österreichischen Teamchefs.
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Wechsel
Michael Gregoritsch kommt in der 89. Minute für Konrad Laimer, der eine starke Leistung abgeliefert hat.
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88. Lainer probiert es aus großer Distanz - weit daneben!
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Nichts war's
Alaba legt auf Sabitzer zurück, sein Schuss landet nur an einem polnischen Bein.
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Freistoß
85. Sabitzer marschiert wieder übers ganze Feld, wird dann 25 vor dem Tor zu Boden gebracht. Vielleicht etwas für Alaba?
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Was macht eigentlich ...
... Cican Stankovic so weit aus dem Tor? Zum Glück geht der Ausflug des Goalies nicht ganz schief. Es gibt eine Ecke.
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Täuscht der Eindruck, oder traut sich jetzt keine Mannschaft mehr richtig in die Offensive? Es wirkt jedenfalls nicht so, als wäre ein Team auf den Lucky Punch aus. Mit einer Punkteteilung könnten wahrscheinlich beide Teams gut leben.
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Im Moment riecht es ...
... stark nach einem Remis.
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In den sozialen Netzwerken wird dieser Wechsel übrigens nicht begrüßt. Die Twitteria hätte lieber einen anderen Mann im Spiel gesehen.
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Wechsel
Beide Trainer tauschen aus: Foda bringt Stefan Ilsanker für den heute eher blassen Lazaro, Mateusz Klich wird für den verletzten Blaszczykowski weiterspielen.
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Oje
Das könnte ein kurzer Arbeitstag für Blaszczykowski gewesen sein. Es sieht nach einer Oberschenkelzerrung aus.
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74.
Ein bisschen fahrlässig gehen die Gäste mit ihren Konterchancen um.
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An China-Legionär Marko Arnautovic scheiden sich wieder einmal die Geister: Für die einen ist er wohl "Acht Schätze", für die anderen "Ameise am Baum"
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20 ...
... Minuten bleiben den beiden Teams noch, um sich den Sieg zu erringen. Nun spürt man schon langsam den Kräfteverschleiß.
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Wechsel
70. Sebastian Szymanski feiert sein Teamdebüt, unter die Dusche darf der fleißige Grosicki.
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Wir wissen, wo er ist. Marc Janko schreibt für den KURIER Kolumnen.
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Drei Minuten durfte sich Andreas Herzog über die 2:1-Führung freuen. Jetzt hat Slowenien gegen Israel ausgeglichen.
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Riesenchance
Arnautovic läuft plötzlich allein auf das Tor von Fabianski zu, doch der Keeper packt das lange Bein aus und verhindert das Gegentor!
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Zwischenfazit nach 66 Minuten: Es hat schon langweiligere 0:0-Partien gegeben.
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Lewandowski...
... tankt sich im Strafraum durch, schießt, doch Grosicki ist da und fälscht den Ball noch ab. Damit ist es Abseits und keine vergebene Großchance der Gastgeber.
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Israel hat das Match in Slowenien gedreht. Nach 0:1-Pausenrückstand steht's jetzt 2:1 für das Team von Andreas Herzog. Drei Mal dürfen Sie raten, wer das Tor erzielt hat: Eran Zahavi, der schon beim 4:2 gegen Österreich drei Mal getroffen hat und inzwischen in der EM-Qualifikation bereits bei neun Toren hält.
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Was für ein...
... Hammer von Laimer! Fabianski kann gerade noch die Hände über sich schlagen und zur Ecke klären.
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60.
Sabitzer feuert einen scharfen Schuss aus der zweiten Reihe, der Ball fliegt einen halben Meter neben das Kreuzeck.
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Am Freitag war man mit Kommentator Boris Kastner-Jirka unzufrieden, jetzt wird Kritik an Oliver Polzer geübt.
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Erster Wechsel
Dawid Kownacki geht aus dem Spiel, mit Freude empfangen wird Routinier Jakub Blaszczykowski.
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57.
Alaba feuert einen Schuss aufs kurze Eck ab, der Ball geht aber doch deutlich neben sein Ziel.
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Julian Baumgartlinger feiert heute übrigens sein 10-jähriges Nationalteam-Jubiläum. Am 9.9. 2009 gab der heutige Kapitän beim 1:1 gegen Rumänien sein Länderspiel-Debüt. Inzwischen hält er bei 69 Partien.
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55.
Wieder schnelles Umschalten der Polen, doch Stankovic hat aufgepasst und schnappt sich den Lochpass von Zielinski.
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53.
Beinahe die Führung für die Gastgeber. Weite Flanke auf die zweite Stange von Grosicki, dort steht Kownacki, dessen Ablage mit dem Kopf noch geklärt werden kann. Lewandowski hat da gelauert.
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Und Andreas Herzog hat auch Grund zu jubeln: Israel ist in Slowenien der Ausgleich zum 1:1 gelungen.
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51.
Sehr rechtslastig ist das Spiel der Gastgeber, wo der heute starke Grosicki agiert.
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In Belfast ist der Bann gebrochen: Deutschland liegt gegen Nordirland mit 1:0 in Führung, das Tor erzielte Marcel Halstenberg, Teamkollege von Konrad Laimer, Marcel Sabitzer und Stefan Ilsanker bei RB Leipzig.
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Großchance!
49. Sabitzer steckt wunderbar auf Arnautovic durch, der im Eins-gegen-Eins mit Fabianski erneut den Kürzeren zieht.
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Übrigens, es gab keine...
... Wechsel in der Pause, die beiden Trainer haben noch keinen Bedarf gesehen.
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Gelb
46. Nun sieht auch Konrad Laimer die Gelbe Karte, Krychowiak ist wieder das Opfer.
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Wiederanpfiff
Weiter geht's in Warschau!
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Und falls wer aus Zypern hier mitlesen sollte: Im Auswärtsspiel gegen San Marino führt Zypern zur Halbzeit 2:0.
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Slowenien liegt daheim gegen Israel mit 1:0 voran, Nordmazedonien führt in Lettland mit 2:0. Und für unsere deutschen Leser: Die DFB-Elf müht sich in Belfast, nach 45 Minuten steht's gegen Nordirland noch 0:0.
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Kollege Geiler, wie schaut's den auf den Nebenschauplätzen aus?
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Die Statistik ist eindeutig. Nur das Ergebnis leider nicht.
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Ob die Halbzeitanalyse von Franco Foda ähnlich ausfällt?
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Die polnischen Fans haben Sinn für Humor - und offenbar immer irgendein passendes Homevideo parat. Aber schauen Sie selbst, wie dieser User den Auftritt der Heimmannschaft findet.
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Die polnischen Fans pfeifen auf ihr Team, berichtet Radoslaw Zak aus Warschau. Die Mannschaft wird vom Heimpublikum mit Buhrufen in die Kabinen geschickt.
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Halbzeit-Pfiff
Die erste Hälfte ist vorüber. Österreich spielt ganz stark, hat den Gruppenersten sehr gut in Griff! Wenn's so weitergeht, dann darf man guter Hoffnung sein!
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45.
Die Nachspielzeit läuft.
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