Am Samstagabend erfuhr Bachmann von Tormanntrainer Robert Almer, dass er nicht nur gegen die Slowakei den Vorzug gegenüber seinen Kontrahenten bzw. Kollegen Schlager und Pervan erhält und der EURO-Nachfolger von Almer wird, der 2016 im österreichischen Tor gestanden war.
Seine Nominierung rechtfertigte der Niederösterreicher gegen die Slowakei mit drei ausgezeichneten Paraden, mit denen er eine Niederlage Österreichs verhinderte. „Ich hatte einige Bälle zu halten, aber dafür bin ich als Tormann ja da. Ich bin mit meiner Leistung zufrieden, wir können durchaus positive Dinge mitnehmen ins erste Spiel bei der EURO.“
Dass nun umso mehr Druck auf ihm lasten wird, bereitet dem Watford-Legionär wenig Kopfzerbrechen. Er hat seinen ganz konkreten Zugang zu diesem Thema. „Ich hatte in den letzten Monaten in jedem Spiel der Championship Druck. Ich denke, dass ich ganz gut damit umgehen kann. Viele Sportler werden unter Druck besser, weil er dich konzentrierter und schärfer, auch aggressiver macht.“
Bachmann, der in der Schülerliga in einer Mannschaft mit Rapid-Tormann Richard Strebinger gespielt hatte, wechselte 2011 als knapp 17-Jähriger nach England zu Stoke City. Dabei wäre der Transfer beinahe nicht zustande gekommen, weil Bachmann nach den ersten Verhandlungen stark unter Heimweh litt und den Kontrakt partout nicht unterschreiben wollte. Erst ein Telefonat von Tormanntrainer Qualley, später sein Mentor, überzeugte Bachmann, das Abenteuer einzugehen.
2017 führte ihn sein Karriereweg zu Watford, danach zwischendurch ins schottische Kilmarnock, wo er sich in einer überragenden Saison auch zum Elferkiller mauserte und am Ende mit dem „Underdog“ Dritter wurde. Erst 2021 erhielt Bachmann die Chance, sich bei Watford als Einsertormann zu beweisen.
Auch privat fand er auf der Insel sein Glück, lernte seine Frau Francesca kennen, die aus Blackpool kommt und einer Bauunternehmer-Familie entstammt. Mit ihr hat der Auto-Freak zwei Kinder, Amelia und Henry. Am freien Montag konnte er sie allerdings nicht treffen, da für Frau und Kinder bei der Einreise nach Österreich eine zehntägige Quarantäne verpflichtend gewesen wäre.
So nützte er die Zeit, um seine Eltern in Winzendorf bei Wr. Neustadt zu besuchen und noch einmal in vertrauter Umgebung die Akkus für die Euro aufzuladen.
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