Am 6. Juli 1960 erlebte die Fußball-EM im Pariser Prinzenpark mit dem Spiel Frankreich gegen Jugoslawien (4:5) ihre Geburtsstunde. Das erste Match ist bis heute das trefferreichste in der 61-jährigen Geschichte der Europameisterschaften. Während dieser Zeit hat sich der Modus mehrmals geändert. Aus anfänglich vier Teilnehmern wurden erst acht und später 16 Teams, mittlerweile findet die Endrunde mit 24 Mannschaften statt.
Der KURIER hat sich durch das Datenmaterial der vergangenen 61 Jahre gewühlt und präsentiert die wichtigsten Zahlen rund um die Fußball-EM. Teilweise natürlich durch die rot-weiß-rote Brille betrachtet.
0 Siege
. . . hat Österreich bei EM-Endrunden zu Buche stehen. Die rot-weiß-rote Bilanz der beiden EM-Teilnahmen 2008 und 2016 liest sich ernüchternd: zwei Unentschieden, vier Niederlagen, Torverhältnis 2:7.
. . . Sperre fasste der österreichische Teamchef Josef Hickersberger 2008 bei der Heim-EM aus, nachdem er und der deutsche Bundestrainer Joachim Löw im letzten Gruppenmatch ausgeschlossen wurden. Die beiden waren die ersten Trainer, die bei einer Endrunde mit rot vom Platz flogen. Hickersberger musste die Sperre nicht absitzen, weil er seine Teamchefkarriere nach der EM beendete.
2 Nationen
. . . sind das erste Mal bei einer Europameisterschaft am Ball: Nordmazedonien und Finnland sind die EM-Debütanten, für beide Teams ist es zugleich die erste Endrunde überhaupt.
3EM-Titel
. . . konnten Deutschland und Spanien erringen. Während der letzte Triumph der DFB-Elf schon wieder 25 Jahre her ist, waren die Spanier 2012 das einzige Team, das bislang seinen Titel verteidigen konnte.
9 Treffer
. . . bekamen die Fans bei der ersten EM 1960 im Auftaktspiel im Pariser Prinzenpark zu sehen. Das Match Jugoslawien – Frankreich 5:4 ist immer noch die torreichste Partie der EM-Historie.
10 Gelbe Karten
. . . wurden 1996 im Vorrundenspiel zwischen Deutschland und Tschechien (2:0) verteilt - so viele wie in keiner anderen EM-Partie. Ein unrühmlicher Rekord sind auch die drei Roten Karten vom Match Tschechoslowakei gegen Niederlande im Jahre 1976.
11 Länder
. . . sind Schauplatz dieser Jubiläums-EM. Darunter ist mit Aserbaidschan auch ein Land, das geografisch gar nicht mehr zu Europa zählt.
12 EM-Teilnahmen
. . . kann Deutschland vorweisen. Das DFB-Team war damit seit 1972 für alle Endrunden qualifiziert. Es gibt keine Nation, die seit Einführung der Fußball-Europameisterschaft im Jahre 1960 immer dabei war.
13 Einsatzfähige Spieler
. . . braucht ein Team, damit eine EM-Partie angepfiffen werden kann. Kann eine Mannschaft - zum Beispiel wegen eines Corona-Clusters - keine 13 Spieler mehr stellen, ist eine Aufschiebung der Partie um bis zu 48 Stunden möglich. Im Anschluss würde das Team, das für eine Absage verantwortlich ist, mit 0:3 als Verlierer gewertet.
18 Minuten
. . . benötigte Michel Platini 1984 nur für seinen Hattrick gegen Belgien. Beim gleichen Turnier gelangen dem französischen Star auch noch gegen Jugoslawien drei Tore in einem Spiel.
19 Schiedsrichter
. . . aus 14 Ländern sind bei der EM-Endrunde im Einsatz. Ein österreichisches Schiedsrichter-Team hat es leider nicht zum Turnier geschafft. Dafür pfeift mit Fernando Rapallini ein Referee aus Argentinien.
21 EM-Partien
. . . hat Cristiano Ronaldo schon in den Beinen. Damit ist der 36-jährige Portugiese der Spieler mit den meisten EM-Einsätzen. Dazu führt er mit neun Treffern gemeinsam mit Michel Platini die ewige EM-Torschützenliste an. Ronaldo spielt heuer seine fünfte Endrunde – auch das ist ein Rekord.
24 Mannschaften
. . . bilden zum zweiten Mal nach 2016 das große Teilnehmerfeld. Zum Vergleich: Die erste Europameisterschaft im Jahr 1960 fand noch mit vier Teams statt.
26 Spieler
. . . dürfen diesmal ausnahmsweise für das Turnier nominiert werden. Die UEFA trägt der Corona-Pandemie Rechnung und erlaubt drei Spieler mehr als bei der letzten Endrunde. Pro Partie darf ein Teamchef dann allerdings nur 23 Fußballer berücksichtigen.
27,9 Jahre
. . . ist das Durchschnittsalter im österreichischen EM-Aufgebot. Die älteste Mannschaft schickt Belgien ins Rennen (29,2), die Türkei hat mit einem Durchschnittsalter von 25 Jahren das jüngste Team.
38 Jahre und 257 Tage
. . .hatte Ivica Vastic auf dem Buckel, als er 2008 aus einem Elfmeter zum 1:1 gegen Polen traf. Damit ist der Österreicher der älteste EM-Torschütze. Es war zugleich das erste Tor einer österreichischen Nationalmannschaft bei einer EM.
67 Sekunden
. . . Sekunden war das Spiel erst alt, als der Russe Dmitri Kiritschenko 2004 gegen den späteren Europameister Griechenland traf. Das ist bis heute das schnellste EM-Tor.
92,3 Prozent
. . . ist der Anteil der Legionäre im österreichischen EM-Kader. Nur bei den Finnen und den Slowaken verdienen noch mehr Teamspieler ihr Geld im Ausland (96,2 Prozent). Die wenigsten Legionäre stellt erwartungsgemäß England, Teamchef Gareth Southgate nominierte nur drei Kicker, die nicht auf der Insel spielen.
1700 Besucher
. . . fanden sich 1972 in Brüssel zum Semifinale zwischen der UdSSR und Ungarn ein. So schlecht war vorher und nachher keine andere Partie bei einer EM mehr besucht.
6.122 Kilometer
. . . trennen Baku am Kaspischen Meer und Sevilla im Süden Spaniens. Das ist die größte Distanz zwischen zwei EM-Austragungsorten.
15.400 Euro
. . . kostet der Henri-Delaunay-Pokal, der am 11. Juli im Londoner Wembley-Stadion dem Kapitän des neuen Europameisters überreicht wird. Die Trophäe ist 60 cm groß, wiegt acht Kilo und besteht aus Sterlingsilber, der Materialwert beträgt circa 2500 Euro.
67.155 Zuschauer
. . . passen in diePuskás-Arena in Budapest. Während in den meisten anderen EM-Stadien als Vorsichtsmaßnahme die Kapazität eingeschränkt wird, hat die ungarische Regierung schon vor Wochen angekündigt, die Arena bis auf den letzten Platz zu füllen.
125.000 Fans
. . . verfolgten 1964 im Bernabéu-Stadion in Madrid das Semifinale zwischen Gastgeber Spanien und Ungarn. Das ist bis heute die größte Zuschauerkulisse bei einem EM-Match.
1.440.896 Besucher
. . . wurden 2012 bei der länderübergreifenden Endrunde in der Ukraine und in Polen gezählt. Kein anderes EM-Turnier lockte mehr Fans in die Stadien.
12.260.000 Millionen Euro
. . . ist jeder österreichische EM-Teilnehmer im Schnitt auf dem Transfermarkt wert.
371 Millionen Euro
. . . werden bei diesem Turnier von der UEFA ausgeschüttet. Allein die Antrittsprämie beträgt 9,25 Millionen Euro. Der EM-Titel wird mit einem Preisgeld in Höhe von zehn Millionen Euro belohnt.
1,25 Milliarden Euro
. . .ist der Kader von England wert. Nur Frankreich knackt noch die Milliarden-Grenze (1,03).
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