Verpatzte Generalprobe: Torloses Remis im letzten EM-Testspiel

Kampf, Kraft, Schweiß: Trimmel und seine Kollegen mühten sich vergeblich ab
In der letzten Partie vor der Europameisterschaft kam Österreichs Nationalteam gegen die Slowakei nicht über ein 0:0 hinaus.

Durchwachsene Generalprobe, gelungene Premiere? Österreichs Fußballfans, Spieler und Betreuer hoffen, dass die Bühnenweisheit auf die bevorstehende EURO zutrifft.

Denn Österreichs Team  erreichte im finalen Test im Wiener Prater gegen die Slowakei ein 0:0 und konnte nicht wie erhofft noch einmal Selbstvertrauen für den Auftakt gegen Nordmazedonien (13. Juni) tanken. Im dritten Spiel in Folge blieb man  ohne Torerfolg, Chancen wären jedenfalls ausreichend vorhanden gewesen.

Endlich Fans

Es war ein ungewohntes Gefühl, im Happel-Oval endlich wieder Zuschauer zu hören und zu sehen. Bei der Generalprobe zur EURO kam mit 3.000 Fans  ein Hauch von Länderspiel-Stimmung auf. Lainer, Dragovic, Xaver Schlager und Laimer wurden von Teamchef Foda geschont, die zuletzt noch rekonvaleszenten Baumgartlinger, Arnautovic, Ilsanker und Onisiwo saßen auf der Bank. Im Tor erhielt abermals Daniel Bachmann eine Chance, er wird auch gegen Nordmazedonien Österreichs Nummer 1 sein, wie Foda bestätigte.

Der Teamchef setzte auf ein gewohntes 4-2-3-1 mit Alaba und Grillitsch als spielerisch starke Doppelsechs. Beide gestalteten das Spiel, Alaba war von Beginn an intensiv ins Geschehen eingebunden und bereitete mit einer Flanke auch die erste Chance durch Kalajdzic per Kopf vor (21.).

Kein Torjubel

Österreich  konnte aber aus der Überlegenheit kein Kapital schlagen, gegen tief stehende Slowaken kam der letzte Pass nicht oft genug   an, dem Spiel gegen den Ball fehlte es am nötigen Nachdruck. Zwingend wurde nur einmal Baumgartner nach Doppelpass mit Sabitzer. Zur zweiten Hälfte brachte Foda Laimer statt Alaba und Schaub statt Sabitzer. Laimer  setzte sich mit einem Schuss in Szene, der aber zu zentral ausfiel. Im Gegenzug hatte Österreich Glück, als Haraslin Hinteregger überlief, aber an Bachmann scheiterte, im Nachschuss traf Duda den im Abseits vor dem Tor liegenden Haraslin (51.).

Nach einer knappen Stunde und einem Eckball hatten die 3.000 Fans den Torjubel auf den Lippen, als Grillitsch volley abzog, Goalie  Dubravka reagierte aber toll  und lenkte den Ball an die Stange .
 

Auftritt Arnautovic

In der 63. Minute feierten die Zuschauer Arnautovic bei dessen Einwechslung für den schwachen Kalajdzic, fünf Minuten danach gab es Szenenapplaus und Sprechchöre, als der engagierte China-Legionär die Stange traf.

Mit ihm war Österreich im Angriffsdrittel plötzlich eine Klasse stärker, ein Volley von ihm verfehlte nur knapp das Ziel. Es handelte sich um Österreichs stärkste Phase, die Führung lag in der Luft. Ein Trimmel-Fehlpass eröffnete aber wiederum der Slowakei   die große Möglichkeit zum 1:0, doch Bachmann rettete abermals in höchster Not und rechtfertigte seine Nummer-1-Nominierung. Arnautovic  fand im Finish zum dritten Mal im slowakischen Schlussmann Dubravka seinen Meister, der auch bei einem Gregoritsch-Kopfball entscheidend seine Hände im Spiel hatte.

Die Fans spendeten der Mannschaft am Ende aufmunternden Applaus.

Tag der Familie

Am Montag erhält das Team einen freien Tag – unter bestimmten Voraussetzungen, weil man dem Präventionskonzept unterliegt. Reisen ins Ausland sind untersagt,  um sich in einem möglichst sicheren Umfeld vor allem im Kreise der Familien zu bewegen. Sportdirektor Peter Schöttel: „In den Gesprächen ist  deutlich geworden, dass ein Tag Auszeit mit den Familien ein wesentlicher Faktor im Hinblick auf die kommenden Wochen ist, um frisch im Kopf in die EURO starten zu können.“

Am Dienstag wird das Nationalteam dann  nach neuerlichen PCR-Testungen  von Wien gemeinsam ins EURO-Camp  nach Seefeld reisen.

ÖSTERREICH - SLOWAKEI 0:0 (0:0)

Gelbe Karten: Hubocan (48.) 

Österreich: Bachmann - Trimmel (78. Posch), Lienhart, Hinteregger, Ulmer - Lazaro (78. Gregoritsch), Grillitsch, Sabitzer (46. Schaub), Alaba (46. Laimer) - Kalajdzic (64. Arnautović), Baumgartner (54. Ilsanker)

Slowakei: Dubravka - Pekarik, Satka, Skriniar, Hubocan - Kucka (63. Hrosovsky), Hromada (63. Gregus) - Haraslin (76. Koscelník), Duda (76. Bénes), Mak (63. Weiss) - Schranz (7. Duris)

Wien, Ernst-Happel-Stadion, 3.000 Zuseher, SR Urs Schnyder (SUI).

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