Van der Bellen an das ÖFB-Team: "Möchte keinen Druck machen"

Van der Bellen an das ÖFB-Team: "Möchte keinen Druck machen"
Der Bundespräsident, Bundeskanzler Kurz und Sportminister Kogler wünschten dem Nationalteam für die EM alles Gute. Kapitän Baumgartlinger brillierte.

Das Wetter meinte es gut mit dem Nationalteam und der Staatsspitze bei der Verabschiedung in Richtung EURO. Die Sonne lachte, als Bundespräsident Van der Bellen den ÖFB-Tross in den Innenhof der Hofburg vor zahlreichen Touristen und schaulustigen Fußballfans lud. „Bei jeder EM gibt es ein Team, das über die eigenen Zielsetzungen weit hinaus schießt. Vielleicht sind Sie das. Aber ich möchte Ihnen keinen zusätzlichen Druck machen.“

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Bundeskanzler Sebastian Kurz hielt eine ebensolche Rede, sieht die EURO „als einen Schritt zurück in die Normalität“. Sportminister Werner Kogler verweis darauf, dass mit der Lockerung der Sperrstunde gemeinsames öffentliches Fußballschauen wieder möglich wird. „Also wenn Sie im Achtelfinale oder Viertelfinale in die Verlängerung oder gar ins Elfmeterschießen müssen, dann geht sich das mit Mitternacht aus.“

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Würdige Rede

Sollte Julian Baumgartlinger noch einen Job für die Karriere nach der Karriere suchen, ein Wechselpass in die Politik wäre für ihn ein Leichtes. Der ÖFB-Team-Kapitän hielt nach den Politikern eine freie Rede vom Feinsten und stellte einmal mehr unter Beweis, dass sein Auftreten eine Wohltat für seine Zunft ist. „Es ist Zeit, der Politik Dank auszusprechen, dass sie ermöglicht hat, dass wir in Zeiten der Pandemie unserem Beruf nachgehen konnten.“ Das Team, so der Kapitän, bestehe aus 26 Österreichern, die unterschiedliche Wurzeln besitzen. „Wenn wir mit diesem Hintergrund nach Europa gehen, dann ist das eine tolle Idee und Sache, dann wollen wir Österreich gut repräsentieren.“

Spieler wie Betreuer sprachen von einem emotionalen Termin. Christoph Baumgartner: „Es war eine Ehre für mich, das gibt noch einen zusätzlichen Kick. Von Tag zu Tag wird die Spannung mehr.“ Für Teamchef Franco Foda war es das erste Event dieser Art. „Daher war es für mich persönlich besonders. Man sieht, dass die Staatsspitze fußballaffin ist. Die Spannung baut sich schön langsam auf.“

Feinschliff

Abseits des besonderen Termins drehen sich die Gedanken des Teamchefs schon um das Spiel am Sonntag gegen die Slowakei. „Wir werden schon Veränderungen vornehmen, weil einige Spieler zuletzt ein dichtes Programm hatten.“ Noch steht nicht fest, ob Marko Arnautovic zum Einsatz kommen wird. „Er wird ins Mannschaftstraining einsteigen, für ihn wären ein paar Minuten Spielpraxis nach der Muskelverletzung nicht unwichtig.“

Christoph Baumgartner, zuletzt auch angeschlagen, fühlt sich körperlich fit. „Jetzt wollen wir gegen die Slowakei gewinnen, spielerisch mehr Torchancen kreieren.“

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