Der ÖFB baut endlich den Campus in Aspern

Der ÖFB baut endlich den Campus in Aspern
Der Grundsatzbeschluss für das Trainingszentrum in Aspern steht. Windtner: "Zukunftsentscheidung für österreichischen Fußball"

Am Sonntag wird Gerhard Milletich in Velden am Wörthersee als neuer ÖFB-Präsident offiziell gewählt. Auf den Nachfolger von Leo Windtner wartet  in diesem Jahr nur noch ein  großes Thema, das dringend  eine Lösung braucht. Der Burgenländer muss vorgeben, ob Franco Foda auch  in den  zwei Länderspielen im November  als Teamchef amtieren  wird.  Zuletzt wollte er sich dazu nicht äußern, er wird sich in der kommenden Woche noch mit Sportdirektor Peter Schöttel und Foda besprechen. 

Das zweite wichtige Thema wurde am Samstag in Velden vom Präsidium schon beschlossen – mit einem Grundsatzbeschluss. Das Trainings- und Kompetenzzentrum des ÖFB samt Geschäftsstelle hat  den Verband mittlerweile seit fast 15 Jahren beschäftigt, nun wird es gebaut. Das Präsidium fasste keinen einstimmigen, aber einen mehrheitlichen Beschluss. Zuletzt hatten  sich Salzburgs Landespräsident Herbert Hübel und sein niederösterreichischer Kollege Johann Gartner gegen den Standort Aspern ausgesprochen. Hübel zeigte angeblich Skepsis bezüglich des Vertrages mit der Stadt Wien, Gartner wollte das Zentrum im niederösterreichischen Lindabrunn sehen.

"Das ist ein sehr erfreulicher Schlusspunkt", freut sich der scheidende ÖFB-Präsident Leo Windtner. "Es ist schön, dass es noch gelungen ist, das alles in die richtigen Bahnen zu lenken, ich will es aber nicht auf mich persönlich lenken", meinte der 71-Jährige. Windtner sprach in diesem Zusammenhang von einer "Zukunftsentscheidung für den österreichischen Fußball und den ÖFB. Wir haben damit endlich ein Kompetenzzentrum, das auch internationale Standards erfüllt."
 

 

Spatenstich 2022

 Der Spatenstich soll im kommenden Jahr erfolgen, das an der U-Bahn-Linie U2 liegende Trainingszentrum könnte noch im ersten Halbjahr 2024 einsatzbereit sein. Das Projekt umfasst ein Kleinstadion, eine Fußball-Halle mit Kunstrasen, zwei Naturrasen- und einen Kunstrasen-Platz sowie das neue ÖFB-Hauptquartier. Die Kosten sollten nach derzeitigem Stand ungefähr 56 Millionen Euro betragen, wobei in etwa jeweils ein Drittel von Bund, Stadt und ÖFB getragen wird. Trotz der Einbußen durch Corona könne sich der ÖFB das leisten, hört man aus dem Verband.

Auch die Teamspieler werden die Entscheidung gutheißen, schüttelten sie bisher nicht selten  den Kopf, wenn sie die Gegebenheiten des ÖFB sehen – bei ihren Vereinen finden sie jene Bedingungen vor, die den Ansprüchen des modernen Fußballs gerecht werden. 

Selbst ÖFB-intern gibt man hinter vorgehaltener Hand zu, dass man den Spielern recht wenig zu bieten hat, was die moderne Fußball-Infrastruktur betrifft. Dabei ist ein neues Trainingszentrum ohnehin nur ein Aufholen früherer Versäumnisse und gar nicht ein Schritt in eine neue Zeitrechnung.

Leo Windtner kam zuletzt  von einer Reise aus Albanien im Rahmen der UEFA-Kommission zurück und wusste von einem neuen Nationalstadion in Tirana, samt Verbandshauptquartier und Trainingsplätzen mit Tribünen zu berichten. "Das Projekt ist sehr eindrucksvoll."  Österreich  wird diesbezüglich bald mit  Albanien gleichziehen.
 

Offizielle Kür 

Am Sonntag steigt in Velden im Rahmen der Hauptversammlung die Wahl von Gerhard Milletich zum neuen ÖFB-Präsidenten. Mit einer einstimmigen Kür des 65-jährigen Burgenländers ist nicht zu rechnen, Gegenstimmen dürften von den Landesverbänden aus Salzburg und Tirol kommen. Zuletzt hatte es noch Querschüsse gegen den Burgenländer bezüglich seiner Zeit als Chef von Parndorf gegeben.

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