Der große Bundesliga-Umbau: Transferkarussell mit Abwurfgefahr
In den großen Ligen ist seit Montagabend Schluss, in Österreich steht das spannende Finale bevor. Eine Woche haben die Bundesligisten noch Zeit, um sich zu verstärken, oder Verkäufe mit Neuzugängen abzufedern. Am Montag, den 7. Februar, endet eine Transferzeit, die vor allem bei Rapid einiges verändert. Ein KURIER-Überblick:
Rapid
Auch am Montag, als in den Top-Ligen Transferschluss war, trudelten noch Millionen-Angebote aus dem Ausland in Hütteldorf ein.
Nach der Rückkehr von Yusuf Demir sowie den Verkäufen von Max Ullmann und Ercan Kara ist ein neuer Stürmer im Anflug. Wie vom KURIER berichtet, wird Ferdy Druijf von Alkmaar ausgeliehen – sofern der Medizincheck passt. Laut De Telegraaf beträgt die Kaufoption für den 23-jährigen Niederländer im Sommer 2,8 Millionen Euro. Das wäre dann ein Rekordeinkauf bei Rapid.
Eine größere Änderung steht am Samstag im Cup-Viertelfinale gegen Hartberg bevor: Richard Strebinger ist zwar wieder fit, wird seinen Status als Nummer 1 aber an Paul Gartler verlieren. Strebinger kam im letzten (geheim abgehaltenen) Test gegen Trencin (1:0) nicht zum Einsatz, Trainer Ferdinand Feldhofer meinte danach: „Jetzt habe ich meine Startelf im Kopf.“
Offiziell will Feldhofer seine Nummer 1 noch nicht verkünden: „Ich habe eine Tendenz, werde das zuerst aber vor dem Cup mit den Torhütern besprechen.“ Gartler kommt neben der Steigerung im Herbst zugute, dass er mit dem Fuß der technisch Bessere ist und Feldhofer den flachen Spielaufbau über den Tormann forciert.
Strebinger hatte zwei interessante Anfragen aus dem Ausland, es kam aber nicht zu einem Abschluss. Der Vertrag des 28-Jährigen, der zu den Topverdienern zählt, läuft nach sieben Saisonen bei Rapid im Sommer aus.
LASK
Die Linzer machten am Montag ein gutes Geschäft: Stürmer Mamoudou Karamoko, der im Sommer 2020 als Nachfolger für João Klauss um 200.000 Euro von der zweiten Mannschaft des VfL Wolfsburg gekommen war, konnte um 1,5 Millionen Euro Ablöse an den FC Kopenhagen verkauft werden.
Die Dänen, die auch für Ercan Kara ein Angebot abgegeben hatten, reagierten damit auf den Höjlund-Verkauf zu Sturm. Die Ablöse ist jedenfalls viel Geld für Karamoko, der trotz großen Potenzials in eineinhalb Jahren beim LASK mehr verletzt als Stammkraft war.
Ablösefrei kommen könnte tatsächlich noch der linke Flügel Jewhen Konopljanka. Der 86-fache ukrainische Teamspieler, einst beim FC Sevilla und Schalke, wird bei Schachtar Donezk nicht mehr gebraucht. Der 32-Jährige dürfte genug Geld verdient haben, will spielen und seine Karriere noch einmal sportlich in Schwung bringen.
Salzburg
Der Meister ist auch Großmeister darin, auf Verkäufe vorbereitet zu sein. Rasmus Kristensen wird von Großklubs wie Roma umgarnt. Der Däne wird spätestens im Sommer gehen. Also holte Salzburg schon jetzt seinen Nachfolger. Der belgische U-21-Teamspieler Ignace Van der Brempt unterschrieb bis 2026. Für den 19-jährigen Rechtsverteidiger überwiesen die Salzburger fünf Millionen Euro an den FC Brügge. Auch bei ihm soll das bewährte Konzept greifen: Bis Sommer eingewöhnen, dann abliefern.
Sturm
Nach dem Kauf des 18-jährigen Yeboah-Nachfolgers Rasmus Höjlund um rund zwei Millionen Euro könnte noch ein Stürmer-Talent in Graz landen: Bei einem Test der Amateure gefiel Mohamed Fuseini. Der 19-Jährige aus Ghana könnte in der zweiten Mannschaft von Sturm aufgebaut werden.
Klagenfurt
Lukrative Angebote aus Deutschlands zweiter Liga gab es, aber Patrick Greil ließ den deutschen Deadline Day verstreichen. Auch das Interesse vom LASK ist vom Tisch. Der Mittelfeldmotor, dessen Vertrag bei der Kärntner Austria mit Saisonende ausläuft, hat bereits im Herbst auf Sky verraten, wo er einmal am liebsten hin will: „Zu Rapid“. Das Interesse beruht auf Gegenseitigkeit.
Noch ist beim 25-Jährigen nichts entschieden – aber Greil, der erst seine erste Saison in der höchsten Spielklasse absolviert, könnte frühzeitig für einen ablösefreien Sommertransfer nach Hütteldorf gewonnen werden.
Admira
Trainer Andreas Herzog hat nach Emanuel Aiwu mit Niko Datkovic auch den zweitbesten Innenverteidiger verloren: Der Kroate wurde an den spanischen Zweitligisten Mirandes verkauft. Neben der Defensive sucht die Admira aber auch noch für die Offensive eine Verstärkung.
Altach
Mit Gianluca Gaudino hat ein ehemaliger deutscher Nachwuchs-Teamspieler im Ländle angeheuert. Der 25-jährige zentrale Mittelfeldakteur kommt leihweise vom deutschen Zweitligisten Sandhausen.
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