Rapid tankte Kraft aus der englischen Woche

Torschütze Starkl (li.) wusste in der Rolle des Mittelstürmers zu gefallen.
Die jungen Hütteldorfer sind nach dem 3:0 gegen Wacker seit mittlerweile elf Partien unbesiegt.

Rapid stellt derzeit unter Beweis, dass eine regelmäßige Doppelbelastung nicht automatisch zu Substanzverlust und Leistungsabfall führen muss. Nach 27 Saison-Pflichtspielen und zuletzt drei Partien innerhalb von acht Tagen - einem 2:1 gegen Salzburg, einem 2:1 gegen Thun und einem 3:0 gegen Wacker Innsbruck - scheint Rapid so gefestigt wie noch nie in dieser Saison zu sein.

Durch den Heimerfolg am Sonntag über die Tiroler lieferte Grün-Weiß das elfte Match in Folge ohne Niederlage ab und etablierte sich als erster Verfolger von Red Bull Salzburg. "Wir sind physisch und psychisch gut drauf", lautete das zufriedene Resümee von Trainer Zoran Barisic nach dem Schlusspfiff im Hanappi-Stadion.

Allerdings hatte sich seine Mannschaft gegen äußerst tief stehende Innsbrucker lange Zeit schwergetan. "Wacker hat sehr defensiv gespielt, wir haben trotzdem immer wieder Lücken gefunden. Wir hatten auch viele Torchancen, aber leider haben wir oft zu kompliziert gespielt", erklärte Barisic.

Acht Eigenbauspieler

Der Ärger über den phasenweise fehlenden Nachdruck war schnell vergessen, weil der Sieg über die Innsbrucker mit vielen Eigengewächsen zustande kam. Als in der Nachspielzeit die letzten beiden Treffer fielen, standen gleich sechs Spieler (Dominik Starkl, Dominik Wydra, Louis Schaub, Lukas Grozurek, Mario Pavelic und Brian Behrendt) auf dem Platz, die Barisic bereits als Coach der Rapid Amateure betreute.

Außerdem waren zu diesem Zeitpunkt noch die ebenfalls aus dem Hütteldorfer Nachwuchs stammenden Thomas Schrammel und Christopher Trimmel im Einsatz. "Das spricht dafür, dass wir in der jüngsten Vergangenheit nicht viel falsch gemacht haben", meinte Barisic und ergänzte: "Das Spiel gegen Wacker hat mich an ein Spiel in meiner Zeit als Trainer der Rapid Amateure erinnert. Da wollten wir den Ball auch immer ins Tor tragen."

Extra-Lob für Torschützen

Besonderen Gefallen fand der 43-Jährige an den beiden Torschützen Wydra und Starkl. Letzterer agierte zuletzt zwar meistens als Flügelspieler, wurde von Barisic gegen Wacker aber als Mittelstürmer aufgeboten. "Ich wollte gegen die großen Innsbrucker Innenverteidiger einen wendigen Spieler bringen, und ich stehe auf Spieler, die viele Positionen bekleiden können."

Lob gab es auch für Wydra, der seine im Sommer erlittene Knieverletzung endgültig überwunden hat. "Er hat diesen Treffer gebraucht. Ich freue mich sehr für ihn", sagte Barisic.

Kirchler trotz allem positiv

Rapid tankte Kraft aus der englischen Woche
APA15861892 - 01122013 - WIEN - ÖSTERREICH: Trainer Roland Kirchler (Wacker Innsbruck) am Sonntag, 01. Dezember 2013, während einer Tipp3-Bundesliga-Begegnung zwischen SK Rapid Wien und FC Wacker Innsbruck in Wien. APA-FOTO: GEORG HOCHMUTH
Weniger glücklich wirkte Wacker-Coach Roland Kirchler. "Wir wollten nicht schön spielen, sondern das Spiel von Rapid zerstören", gab der Ex-Teamspieler zu. "Die Gelb-Rote Karte für Kofler war aber der Knackpunkt, dann war das Spiel gelaufen. Wobei die erste Gelbe Karte für mich unverständlich war."

Kirchlers Truppe holte aus den vergangenen 15 Runden lediglich einen Sieg und liegt nur noch drei Punkte vor der zuletzt aufstrebenden Admira. "Aber ich war immer positiv und werde immer positiv sein", beteuerte Kirchler, der den Abstiegskampf ohnehin nicht als Fall für Zwei sieht. "Auch der WAC und Wiener Neustadt sind noch in Reichweite."

Im Kampf um den Klassenerhalt wird Kirchler wohl nicht mehr allzu lange auf Lukas Hinterseer setzen können - angesichts der Finanzprobleme in Innsbruck dürfte der Neo-Teamspieler im Winter verkauft werden. "Ich würde ihn gern halten. Doch es bringt nichts, wenn er bleibt und wir bekommen die Lizenz nicht", sagte der Wacker-Betreuer.

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