Ein Schützenfest bei Schmidts Abschiedsgala

Die Salzburger bekamen den Meisterteller überreicht.
Meister Salzburg fertigt am Tag der Abschiede Ried mit 4:0 ab.

Wenn es was zum Feiern gibt, dann kommen auch in die Red-Bull-Arena vor den Toren Salzburgs die Massen. 18.425 sorgten für eine durchaus würdige Kulisse vor der Ehrung des österreichischen Meisters der Saison 2013/’14, die im Anschluss an das letzte Heimspiel gegen Ried stattfand.

Die, die gekommen waren, wurden auch schon im Vorspiel zur Meisterfeier gut unterhalten. Die Rieder gaben einen braven Sparringpartner für die Meisterkicker ab, die kombinierten wie in den besten Spielen in dieser Saison, obwohl Trainer Schmidt bei seinem Abschiedsheimspiel mit Leitgeb und Mane zwei Stützen für das Cup-Halbfinale am Mittwoch in Horn schonte.

Ein Schützenfest bei Schmidts Abschiedsgala
Nach der anschließenden offiziellen Verabschiedung von drei Spielern und Erfolgstrainer Schmidt demonstrierten die Salzburger noch einmal ihre Klasse.
Tore mussten aufgrund der spielerischen Überlegenheit einfach fallen. Und sie fielen auch. Soriano (17.), Ilsanker (25.) und Alan (36.) sorgten für die 3:0-Pausenführung. Damit hatte Schmidt ein weiteres von ihm ausgegebenes Ziel erreicht: Dank der drei Treffer hatte Salzburg insgesamt 200 Bundesliga-Tore (!) in seinen zwei Trainerjahren bei Red Bull erzielt.

Aber dabei blieb es nicht, auch wenn sich die Salzburger fast eine halbe Spielstunde Zeit ließen, bis sie wieder trafen: Hinteregger legte sich das 5:0 nach einem Eckball selbst vor (63.).

Beim 4:0 blieb es auch. In der 78. Minute gab es trotzdem Standing Ovations: Als Keeper Eddie Gustafsson den Platz verließ, erhoben sich alle Zuschauer von ihren Plätzen. Der Publikumsliebling gab nach fünfeinhalb Jahren in Salzburg seine Abschiedsvorstellung, Gustafssons auslaufender Vertrag wird nicht mehr verlängert.

Nach dem Abpfiff und der Meisterteller-Übergabe wurde vor dem Stadion weitergefeiert: Erstmals fand die Meisterfeier auf dem Parkplatz der Red-Bull-Arena statt.

Wals-Siezenheim, Red Bull Arena, 18.425, SR Harkam

Tore:
1:0 (17.) Soriano
2:0 (25.) Ilsanker
3:0 (36.) Alan
4:0 (63.) Hinteregger

Salzburg: Gustafsson (78. Gulacsi) - Klein, Ramalho, Hinteregger, Ulmer (81. Schwegler) - Ilsanker - Kampl, Hierländer, Berisha (66. Meilinger) - Soriano, Alan

Ried: Gebauer - Baumgartner, Reifeltshammer, Pichler, A. Schicker (63. Ziegl) - Trauner, O. Kragl (73. Janeczek) - Walch, Vastic (70. Oliva), Möschl - Gartler

Gelbe Karten: Keine

Roger Schmidt (Salzburg-Trainer): "Wir wollten heute unbedingt noch ein gutes Spiel machen, den Fans unseren Fußball bieten, die Mannschaft hat das super gemacht. Genauso sollte es sein heute. Das war in letzten Wochen mit Abstand unser bestes Spiel. Es ist schön wenn man was zum Abschluss gebracht hat. Das ist eine Auszeichnung für die ganze Gemeinschaft, die daran gearbeitet hat. Das ist alles emotional. Ich war zwei Jahre mit Spielern eng verbunden, wir haben viel erlebt. Man wird in Zukunft sehr gerne auf diese Zeit zurückdenken. Ich war sehr gerne Trainer dieser Mannschaft."

Kevin Kampl (Salzburg-Spieler): "Es ist ein extrem schöner Tag heute. Auch wenn wir extrem traurig sind, dass wir den Trainer verabschieden müssen. Wir werden ein bisschen feiern, aber nicht viel, wir haben am Mittwoch wieder ein sehr wichtiges Spiel. Ganz einfach für den neuen Trainer wird es nicht. Man sieht, wie lieb ihn (Anm.: Trainer Roger Schmidt) alle gewonnen haben. Ich wünsche ihm alles Gute."

Eddie Gustafsson (Salzburg-Torhüter): "Es ist unglaublich. Nach einer langen Karriere so einen Abschied, das ist unglaublich. Ich habe geweint. Wir haben eine super-tolle Saison geleistet, es ist mein schönster Titel. Aber wir wollen auch noch den Cup holen. Es ist ein tolles Ende für mich als Profi-Fußballer."

Michael Angerschmid (Ried-Trainer): "Salzburg war eine Klasse zu große heute. Salzburg war heute einfach zu gut. Wir haben die Tore auch sehr billig bekommen. Ich gehe davon aus, dass es gegen Rapid mein letztes Spiel als Ried-Trainer ist. Es ist in den letzten Wochen sehr viel vorgefallen. Es war der Umgang nicht immer der feinste, nicht immer so, wie man es in Ried gewohnt ist. Ich glaube, dass diese Saison von unserer Seite aber nicht so schlecht ist."

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