Rapid ist Vize-Meister, Innsbruck steigt ab

Abschiedsspiel: Tolle Kulisse beim letzten Pflichtspiel im Hanappi-Stadion. Wydra (re.) setzte sich gegen Kofler durch.
Rapid fixiert im letzten Bewerbsspiel im Hanappi-Stadion Platz zwei, Wacker den Abstieg.

Der 4. Mai 2014 wurde im ausverkauften Hanappi-Stadion zum Tag des Abschieds. Vor dem Anpfiff gab es die Verabschiedung von fünf Spielern und einem Langzeit-Rapidler. Christopher Trimmel, Branko Boskovic, Stephan Palla sowie die Tormänner Samuel Radlinger und Lukas Königshofer wechseln den Arbeitgeber. Johnny Ramhapp wurde nach 31 Jahren als längstdienender Rapid-Zeugwart in die Pension verabschiedet.

Abschied nehmen heißt es auch vom Hanappi-Stadion. Noch im Mai sollen alle Verträge für den Stadionneubau unterschrieben werden. Damit der Trennungsschmerz nicht zu groß wird, gibt es am 6. Juli noch eine letzte Party, wahrscheinlich gegen Celtic Glasgow.

Verabschieden muss sich auch Wacker. Nach dem 2:0 von Rapid ist der Abstieg besiegelt – außer die Admira kann den Lizenzentzug nicht mehr verhindern. Nicht einmal der erste Sieg im Hanappi-Stadion seit 1999 hätte geholfen, weil Wr. Neustadt in Graz 2:1 gewonnen hat.

Doppelter Jubel

In der ersten halben Stunde sahen die 17.200 Fans überlegene Rapidler, aber auch gut organisierte Gäste, die nach 20 Minuten Hinterseer verletzt verloren. Der Angreifer verriet zudem nach Spielende, dass er für die neue Saison bereits in Ingolstadt unterschrieben hat.

Der erste Jubel folgte auf die Durchsage des 2:0-Vorsprungs der Grödiger gegen den Erzrivalen Austria. Eine Minute später wurde es noch lauter. Schimpelsberger hatte sich gegen Wernitznig durchgesetzt und perfekt zur Mitte geflankt. Terrence Boyd wuchtete seinen massiven Körper in die Luft und köpfelte aus fünf Metern zum 1:0 ins Netz (34.).

Schon vor dem fünften Tor in Folge hatte sich der US-Amerikaner als gefährlichster Mann auf dem Feld präsentiert. Mit dem Fuß (6., 12.) ist der Stürmer auf seinem Weg zur WM aber nicht so präzise wie mit dem Kopf.

Nach dem 1:0 kombinierte Rapid leichtfüßig. Burgstaller war besonders agil, vergab aber wie im gesamten Frühjahr die besten Chancen (43., 45.). In Hälfte zwei hatte Innsbruck nicht nur den Wind im Rücken, sondern auch die Unterstützung der mit einem verspäteten Zug angereisten Wacker-Fans.

Bis auf eine Möglichkeit für Milosevic, die Novota vereitelte (54.), blieb aber weiterhin nur Rapid gefährlich. Das 2:0 war nur eine Frage der Zeit und Effizienz. Boyds Doppelpack war aufgelegt, doch die Stange stand im Weg (59.). Nach 83 Minuten war es doch so weit. Joker Schaub spielte Marcel Sabitzer frei, der durch die Beine von Schober traf – 2:0.

Damit ist Rapid Vize-Meister. "Das ist diese Saison das Maximum. Wenn das Team zusammen bleibt, ist aber noch viel mehr möglich", sagte Trainer Barisic, der sich mit "Wehmut vom Hanappi verabschiedet. Aber die Vorfreude auf das neue Stadion ist schon groß."

Bei den Rapid-Spielen im Happel-Stadion während der Bauphase will Mario Leitgeb, 25, dabei sein. Rapid verhandelt mit Grödig über die Ablösesumme des starken defensiven Mittelfeldspielers.

Tabelle

Wien, Gerhard Hanappi Stadion, 17.200 Zuschauer (ausverkauft), SR Ouschan

Tore:
1:0 (34.) Boyd
2:0 (83.) Sabitzer

Rapid: Novota - Schimpelsberger, Sonnleitner, Dibon, Schrammel - Behrendt, Wydra - Burgstaller, S. Hofmann (65. Schaub), Sabitzer (88.Grozurek) - Boyd (80. Alar)

Wacker: Schober - M. Kofler (67. Schütz), Vucur, Djokic, Schilling - Milosevic, Hauser - Hinterseer (21. Edomwonyi), Jevtic, Wernitznig (80. Vuleta) - Gründler

Gelbe Karten: Schimpelsberger bzw. Edomwonyi, Milosevic, Hauser

Zoran Barisic (Rapid-Trainer): "Platz zwei war in dieser Saison das Maximum für uns. Salzburg spielt in einer anderen Liga, hat unglaubliches Potenzial und dieses fast voll ausgeschöpft. Es war ein tolles Spiel vor einer perfekten Kulisse, ein Fußballfest gegen einen Gegner, der es uns nicht leicht gemacht hat. Persönlich tut es mir sehr leid, dass Innsbruck abgestiegen ist. Aber ich hoffe, dass sie schon bald wieder in die Bundesliga aufsteigen werden."

Michael Streiter (Innsbruck-Trainer): "Der Klassenerhalt ist nicht heute verspielt worden. Bis zum 1:0 war das Spiel sehr offen, wir hatten auch noch eine große Ausgleichschance. Der Abstieg ist sehr, sehr bitter. Wir haben einfach zu viel X gespielt, vor allem, wenn wir geführt haben in einem Spiel. Jetzt muss man abwarten, was bis Ende Mai mit der Lizenz (Anm.: Admira) passiert. Bis dahin müssen wir vom Kader her weiterhin zweigleisig für die nächste Saison planen. Ich gehe aber davon aus, dass ich auch in der ersten Liga Trainer der Mannschaft bleiben werde."

Kommentare