Diskussions-Stoff im Turnen: Zwischen Ästhetik und Sexualisierung

Diskussions-Stoff im Turnen: Zwischen Ästhetik und Sexualisierung
Ein langer Ganzkörperanzug entfachte bei der Turn-EM eine Debatte über Sexualisierung im Sport. Das Problem ist kein Einzelfall.

Gespannt blicken Punkterichter, Athletinnen und Trainer auf einen Schwebebalken in der Mitte einer Sporthalle. Hunderte Glitzersteine an einer Wettkämpferin reflektieren im Scheinwerferlicht. Eigentlich nichts Besonderes und doch ist etwas völlig neu: ein langbeiniger schwarz-roter Turnanzug – getragen von einer Frau, die damit ein Zeichen gegen Sexualisierung im Sport setzen möchte.

Die deutsche Sarah Voss gilt als neues Vorbild für junge Sportlerinnen. Bei der Kunstturn-Europameisterschaft am Mittwoch in Basel trat die 21-Jährige zum ersten Mal in diesem Sportgewand an und überraschte damit eine Welt, in der bis vor Kurzem Badeanzug-ähnliche Turnanzüge Usus waren.

Zwei Österreicherinnen, die ebenfalls bei dieser EM geturnt haben, sind Marlies Männersdorfer und Jasmin Mader. Letztere erreichte beim Sprungbewerb sogar den starken zehnten Platz.

Mutiger Schritt

"Ich finde es extrem mutig von Sarah Voss, dass sie den ersten Schritt in diese Richtung wagt", sagt Männersdorfer im Gespräch mit dem KURIER.

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