Die Admira erteilt der Austria eine Lehrstunde

Für Alexander Grünwald (li.) und seine Veilchen gab es gegen die Admira nichts zu holen.
Gegen kompakte und effiziente Admiraner erleiden die Wiener einen Rückschlag im Europacup-Rennen.

Zwei Spiele, null Punkte, Torverhältnis 0:7: Die jüngste Bundesliga-Bilanz der Austria liest sich desaströs. Auch die Länderspielpause brachte keine Verbesserung. Dem 0:5 bei Meisterfavorit Salzburg folgte am Samstag vor eigenem Publikum ein vielleicht noch schmerzlicheres 0:2 gegen Außenseiter Admira.

Während die Wiener im Kampf um die Europacup-Starplätze einen Rückschlag hinnehmen mussten und auf Rang vier zurückrutschten, haben sich die Admiraner wohl endgültig aller Abstiegssorgen entledigt.

27. Runde:

Samstag, 01.04.2017

St. Pölten - Rapid 1:1 (1:1)

Austria - Admira 0:2 (0:1)

Sturm - WAC 4:0 (3:0)

Mattersburg - Ried 2:1 (0:0)

Sonntag, 02.04.2017

Altach - Salzburg 16.30

Dabei versuchte die Austria zunächst, Kontrolle in das Spiel zu bringen. Die Gastgeber waren auch mehr in Ballbesitz, jedoch nur dort, wo sie die Admiraner kombinieren ließen. Die einmal mehr gut eingestellte Mannschaft von Trainer Damir Buric kontrollierte die wichtigen Räume in der eigenen Hälfte. Mehr als einen schwachen Kopfball von Rotpuller hatten die Gastgeber in der ersten Hälfte nicht anzubieten (10.). Das Bewegendste blieb lange Zeit die Trauerminute für den kürzlich mit nur 49 Jahren verstorbenen ehemaligen Austria- und Admira-Profi Ernst Ogris.

Die 2017 weiterhin ungeschlagenen Gäste aus der Südstadt suchten den schnellen, direkten Weg zum Tor der Austria. Immer wieder wurde Solospitze Monschein gesucht, doch wurde er zunächst nur selten gefunden. Zu unpräzise fielen noch die Versuche der Admira aus.

Die Führung für die Admira war dennoch nicht gänzlich unverdient. Ein zu lasches Attackieren der Austrianer bestrafte Toth mit einem Heber in den Strafraum, wo Außenverteidiger Zwierschitz wuchtig ins lange Eck einschoss (34.).

Beschleuniger

Der Spielstand sollte die Partie beschleunigen. Die Austrianer reagierten in der zweiten Hälfte, agierten mutiger und zielstrebiger und hatten durch einen an die Latte gelenkten Weitschuss von Innenverteidiger Filipovic prompt Pech (49.).

Die violette Drangperiode endete abrupt. Mit dem 2:0 für die Admira. Erneut waren die Gäste im Strafraum aufmerksamer, einen Abpraller verwertete Starkl (63.).

Austria-Trainer Fink reagierte prompt mit einem Dreifachwechsel, doch der erhoffter Überraschungseffekt blieb völlig aus.

Die Möglichkeit zur Revanche bietet sich bereits am Mittwoch. An Ort und Stelle steigt das Cup-Viertelfinale. Die Austria ist nicht mehr unbedingt der Favorit.

Tabelle:

1.

Red Bull Salzburg

26

17

5

4

55:18

37

56

2.

SCR Altach

26

15

4

7

41:31

10

49

3.

SK Sturm Graz

27

15

3

9

46:26

20

48

4.

Austria Wien

27

15

2

10

49:40

9

47

5.

FC Admira

27

10

6

11

26:38

-12

36

6.

WAC

27

9

5

13

31:45

-14

32

7.

Rapid Wien

27

7

10

10

37:31

6

31

8.

SKN St. Pölten

27

7

7

13

29:45

-16

28

9.

SV Mattersburg

27

7

6

14

26:42

-16

27

10.

SV Ried

27

7

2

18

22:46

-24

23

Wien, Ernst-Happel-Stadion, 5.834, SR Jäger

Tore:
0:1 (34.) Zwierschitz
0:2 (63.) Starkl

Austria: Hadzikic - Larsen, Rotpuller, Filipovic, Martschinko - Serbest, Holzhauser (69. Prokop) - Venuto (69. Tajouri), Grünwald, Pires - Kayode (68. Friesenbichler)

Admira: Leitner - Zwierschitz, Wostry, Strauss, Ebner - Lackner, Toth - Sax (62. Bajrami), Knasmüllner, Starkl (78. Grozurek) - Monschein (90. Schmidt)

Gelbe Karten: Larsen bzw. Monschein

Thorsten Fink (Austria-Trainer): "Es war eine Topleistung von der Admira. Wir haben nicht umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Wir haben in der ersten Hälfte Ballbesitzfußball gespielt, konnten uns dann aber nicht durchsetzen. Wir sind teilweise zu tief gestanden, auch das Zweikampfverhalten war nicht da. Ich muss die Mannschaft so schnell wir mögliche aufrichten, zwei Niederlagen hintereinander steckt auch nicht jede Mannschaft so einfach weg."

Damir Buric (Admira-Trainer): "Wir haben viel Austria geschaut und sie gut analysiert, und wir wissen, was wir können. Wir haben im Rahmen unserer Möglichkeiten den Platz gut zugemacht. Wir haben eine sehr gute und disziplinierte Leistung gezeigt und es auch geschafft, kreativ nach vorne zu spielen."

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