Ein schwarzer Tag für Standfest beim Jubiläum
In Graz, da fühlt sich Joachim Standfest normalerweise wohl. 216 Bundesliga-Spiele absolvierte er für den GAK, 59 für Sturm Graz. Dazu kamen 107 für die Austria und nun das 118. für den WAC. Ergibt in Summe 500 Partien für den 36-Jährigen.
Doch seinen 500. Bundesliga-Auftritt wird Joachim Standfest wohl am liebsten schnell vergessen. Mit dem WAC verlor er bei Sturm Graz 0:4 – und der Abwehrspieler erwischte dabei einen rabenschwarzen Tag.
27. Runde:
Samstag, 01.04.2017 | |
Sturm - WAC 4:0 (3:0) | |
Sonntag, 02.04.2017 | |
Altach - Salzburg 16.30 |
So schauten Standfest und die gesamte Verteidigung der Wolfsberger zu, als Sturms Baris Atik über den halben Platz lief, sich um die eigene Achse drehte und aus 25 Metern einschoss (12.). "Das war ein Sonntagsschuss an einem Samstag", gab der groß aufspielende Atik zu. Und die WAC-Abwehr sah auch schlecht aus, als Spendlhofer einen Ball hoch in die Mitte köpfelte und Piesinger aus wenigen Zentimetern einschob. Kurz vor der Pause rutschten dann Standfest und Kollege Sollbauer über den Rasen, Alar blieb stehen und machte machte mit dem 3:0 alles klar.
Für den unglücklichen Standfest endete der Tag bereits nach 53 Minuten, da musste er mit einer Verletzung ausgetauscht werden. Die vielen Fehler bezeichnete er als "Dummheit".
Die Gäste blieben ideenlos, Sturm bestimmte das Geschehen. Mit einem gekonnten Heber erzielte Schmerböck das 4:0. Mit dem Sieg zog Sturm in der Tabelle an der Austria vorbei.
Tabelle:
1. | Red Bull Salzburg | 26 | 17 | 5 | 4 | 55:18 | 37 | 56 | |
2. | SCR Altach | 26 | 15 | 4 | 7 | 41:31 | 10 | 49 | |
3. | SK Sturm Graz | 27 | 15 | 3 | 9 | 46:26 | 20 | 48 | |
4. | Austria Wien | 27 | 15 | 2 | 10 | 49:40 | 9 | 47 | |
5. | FC Admira | 27 | 10 | 6 | 11 | 26:38 | -12 | 36 | |
6. | WAC | 27 | 9 | 5 | 13 | 31:45 | -14 | 32 | |
7. | Rapid Wien | 27 | 7 | 10 | 10 | 37:31 | 6 | 31 | |
8. | SKN St. Pölten | 27 | 7 | 7 | 13 | 29:45 | -16 | 28 | |
9. | SV Mattersburg | 27 | 7 | 6 | 14 | 26:42 | -16 | 27 | |
10. | SV Ried | 27 | 7 | 2 | 18 | 22:46 | -24 | 23 |
Graz, Merkur Arena, 9.748, SR Weinberger
Tore:
1:0 (12.) Atik
2:0 (41.) Piesinger
3:0 (45.+1) Alar
4:0 (90.) Schmerböck
Sturm: Gratzei - F. Koch, Schulz (64. Potzmann), Spendlhofer, Lykogiannis - Lovric (23. P. Huspek), Piesinger - Hierländer, Atik, Schmerböck - Alar (79. Horvath)
WAC: Kofler - Standfest (53. Zündel), Sollbauer, Rnic, Palla - Wernitznig, Tschernegg, Offenbacher (46. M. Leitgeb), Klem - Ouedraogo, Topcagic (46. Orgill)
Gelb-Rote Karte: Jacobo (79./Unsportlichkeit/WAC-Ersatzspieler)
Gelbe Karten: Schulz bzw. Rnic, Ouedraogo
Heimo Pfeifenberger (WAC-Trainer): "Es war eine unnötige Niederlage, aber sie war verdient, weil uns in den entscheidenden Situationen die Entschlossenheit gefehlt hat. Die Gegentore waren ärgerlich, weil wir nur zugeschaut haben. Wir haben es Sturm sehr leicht gemacht, sie haben uns wieder ausgekontert, zum dritten Mal in dieser Saison, das ist bitter. Wir müssen schauen, die Niederlage schnell zu verdauen und aufzuarbeiten."
Franco Foda (Sturm-Trainer): "Ich bin sehr zufrieden mit der gesamten Mannschaftsleistung, die Mannschaft war von der ersten Minute an gut im Spiel und hat gut nach vorne gespielt. Der WAC hat uns in die Karten gespielt, wir haben uns viele Möglichkeiten geschaffen. Hierländer, Atik und Koch haben den inneren Schweinehund überwunden (Anm: sie waren zuletzt verletzt bzw. krank), alles gegeben, im Spiel haben wir dann auch noch zweimal verletzungsbedingt wechseln müssen. Mit den ganzen Problemen, die wir hatten, war es ein gutes Spiel. Im Fußball wird alles Woche für Woche neu bewertet."
Joachim Standfest (WAC-Außenverteidiger/500. Bundesligaspiel): "Heute hat absolut nichts gepasst. Wir haben zum dritten Mal gegen Sturm Graz auf die gleiche Art verloren. Wir spielen Sturm immer in die Karten. Heute hat man den Unterschied gesehen zwischen einer guten Mannschaft und einer, die glaubt, dass sie gut ist. Ich habe einen Schlag abbekommen, in der zweiten Hälfte hat die Wade dann zugemacht."
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