Maria Köstlinger
In den höchst erfolgreichen "Vorstadtweibern" ist Maria Köstlinger als Waltraud Steinberg unterwegs: kultiviert, gebildet und knallharte Realistin, was ihre Beziehung betrifft. Ihr Mann Josef hat das Geld - sie bringt den Adel ein, so lautet der Deal. Und zu ihrem persönlichen Amüsement hilft sie dem Sohn ihrer Freundin sexuell auf die Sprünge.
Was Köstlinger hier spielt, ist erstaunlich und, bezieht man die Umstände mit ein, respekteinflößend. Denn der Dreh zu den "Vorstadtweibern" fiel mit dem Tod ihres Mannes, Karlheinz Hackl, zusammen. "Es war sehr anstrengend, schließlich habe ich ja auch in der Josefstadt gespielt und mit meiner Kindergruppe ‚Gut gebrüllt‘ Premiere gehabt. Das war schon viel. Andererseits tat es gut, sich in dieser langen Zeit, in der man so unfassbar verzweifelt ist, auch mal von der Katastrophe wegbeamen zu können", sagte sie in eine KURIER-Interview.
Maria Köstlinger kommt vom Theater, ist seit 1996 im Ensemble der Josefstadt und wurde 2011 als beste Schauspielerin für ihre Rolle als Una in "Blackbird" für den Nestroy nominiert. Sie war die Hedda in "Hedda Gabler" und zuletzt die Gabriella in "Wie im Himmel".
Die gebürtige Stockholmerin hatte aber auch keine Scheu vor TV-Rollen. Bei "Kommissar Rex" stand sie ebenso vor der Kamera wie in "Sinan Toprak ". Im "Winzerkönig“ spielte sie an der Seite von Harald Krassnitzer, mit dem sie auch in Andreas Prohaskas Psychothriller "Ausgeliefert" zu sehen war. Prohaska führte übrigens auch bei "Spuren des Bösen – Schande" Regie, wo Köstlinger als Professorin Paula Moser eine Affäre mit Brock (Ferch) hatte, der mit dem ebenfalls für die ROMY nominierten Fritz Karl als Gegenspieler zu tun hatte. Apropos Affäre: Von denen darf man sich wieder einige erwarten, wenn im Frühjahr die Dreharbeiten für die nächste Staffel der "Vorstadtweiber" über die Bühne gehen.
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