Gerti Drassl
Von der Kritik scheel beäugt, von manchem Politiker zur Erregung genutzt und vom Publikum geliebt: An den "Vorstadtweibern" scheiden sich die Geister. Mitten drin im turbulenten Treiben steht Gerti Drassl als Maria Schneider und glänzt als (zunächst) herrlich biedere Hausfrau und Mutter. Nach und nach muss sie allerdings erkennen, dass ihr Mann Georg ein schwules Parallelleben führt, während Nachbarin Walli bei Sohn Simon für Entwicklungsschübe sorgt.
Drassl ist heute sowohl im Fernsehen als auch im Kino und auf der Bühne zuhause. 1978 geboren führte der künstlerische Weg die tanzbegeisterte Drassl zunächst ans Theater. Karlheinz Hackl besetzte sie als Marie in Nestroys Posse "Heimliches Geld, heimliche Liebe" am Theater in der Josefstadt, das für sie als Ensemble-Mitglied über Jahre zu ihrer künstlerischen Heimat wurde. Zuletzt war sie in "Der Ruf des Lebens", "Der Diener zweier Herren", als Salome Pockerl in "Der Talisman", als Dem Merkl Franz seine Erna in "Kasimir und Karoline" und als Franziska Jägerstätter in "Jägerstätter", wofür sie für den Nestroy nominiert wurde, zu sehen.
Daneben spielte Drassl immer auch Sommertheater, an Landesbühnen sowie in der freien Wiener Theaterszene. Augenblick liegt ihr Fokus auf dem Stadtheater Bozen.
Die Vielbeschäftigte hat in den vergangenen Jahren auch viel fürs TV und Kino gedreht. Unter anderem war sie in den Fernsehproduktionen "Geliebter Johann Geliebte Anna" zu sehen, sie spielte in "Vermisst – Alexandra Walch" oder im mehrfach, auch mit einer ROMY ausgezeichneten Fernsehfilm "Das Wunder von Kärnten". Zu sehen sein wird sie auch in der ORF-Co-Produktion "Luis Trenker – Der schmale Grat der Wahrheit", der 2015 ausgestrahlt werden soll.
Ihre aktuellsten Film-Auftritte gab Drassl in "Elser", der eben auch im Rahmen der Berlinale gezeigt wurde und in der Bestseller-Verfilmung "Der Medicus". 2015 soll auch die vom Anne-Frank-Fonds autorisierte Verfilmung des Tagebücher in die Kinos kommen.
Die am Wiener Max Reinhardt Seminar ausgebildete, gebürtige Südtirolerin hat in den vergangenen Jahren eine rasante Karriere hingelegt und wurde dafür bereits mit einer Reihe von Auszeichnungen und Nominierungen im In- und Ausland bedacht. Das Spektrum reicht von der von ROMY-Erfinder Rudolf John organisierten Undine und der KURIER ROMY für den Shootingstar 2006 über den Nestroy bis hin zur Schauspielerin des Jahres von der ORF-Hörspiel-Jury und dem Deutschen Schauspielerpreis auf der Berlinale.
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