Erwin Steinhauer

für "Polt", "Das finstere Tal"
Erwin Steinhauer überzeugt als "Polt" und Pfaffe.

Nach zehn Jahren Pause hat es sich begeben, dass der ORF wieder einen Komarek-Kriminalroman verfilmen ließ und eilig ins Programm hievte. Zum Glück hat er das getan. Gemütlich, aber tödlich, geht es beim Ex-Gendarmen „Polt“ zu, den Erwin Steinhauer im wahrsten Sinn des Wortes verkörpert.

Tödlich und gar nicht gemütlich ist es für Steinhauer in „Das finstere Tal“. In dem Alpen-Western spielt er den Pfarrer Breisler, der seine Amtswürde mit eisigem Ausdruck missbraucht, um ein brutales Regime zu stützen und dem an seinem Ende nicht die Zeit bleibt, das zu bereuen. „Polt“ und „Das finstere Tal“ waren für die Jury zwei gute Gründe, Erwin Steinhauer für die Kategorie „Beliebtester Schauspieler“ zu nominieren.

Erwin Steinhauer wurde 1951 in Wien geboren. Er ist Schauspieler, Entertainer, Sänger, Regisseur. Begonnen hat er als Kabarettist in den 70er Jahren u. a. im Simpl und am Düsseldorfer Kom(m)ödchen, legte dann in den 90ern eine Kleinkunst-Pause ein und tritt seit der Jahrtausend-Wende wieder auf - wie etwa in der Rabenhof-Produktion „Freundschaft“ oder dem Farkas/Grünbaum-Programm „Was lachen Sie?“ -, wenn es denn die Zeit erlaubt. Die ist knapp bemessen. Auch wegen der großen Bühne.

Heimat Josefstadt

Von 1982 bis 1988 Burg-Ensemble-Mitglied (u. a. „Der Herr Karl“) wechselt er anschließend ans Volkstheater, spielte dort in Raimunds „Bauer als Millionär“ ebenso wie in Mitterers „In der Löwengrube“ oder Wolfgang Bauers „Change“. In der Folge war er auf verschiedenen Bühnen zu sehen. Seit 2006 hat er an der Josefstadt seine Heimat als Gast und war u. a. in Erfolgsproduktionen „Das Fest“, „Lola, der blaue Engel“ und in den „Geschichten aus dem Wiener Wald“. Dort laufen derzeit die Vorbereitungen für die Uraufführung von „Die Schüsse von Sarajewo“, wo Steinhauer den Dr. Leo Pfeffer gibt.

Neben über 50 Hörspielen, wären da noch geschätzte 120 Film- und TV-Produktionen, auf die Steinhauer verweisen kann, auch wenn er in der bei Molden erschienen Biografie von Helmut A. Niederle meint, dass vieles darunter ist, „das ich gemacht hab, um zu überleben.“ Der „Polt“ hat sicher einen höheren Stellenwert, ebenso Murnbergers „Brüder“-Filme oder „Nordwand“, „Das Wunder von Kärnten“ wurde vor kurzem bei den International Emmy Awards ausgezeichnet. Klar, war manche leichte Kost dabei, aber sie begeisterte Hunderttausende wie die erfolgreichen TV-Movies „Single Bells“ oder „Oh, Palmenbaum“.

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