Cornelius Obonya

Cornelius Obonya
Cornelius Obonya verfügt über ein beängstigend gutes Spiel, weshalb die ROMY winkt

Es ist sein körperliches Spiel, das Cornelius Obonya so besonders macht. Der Rudi Weinwurm im „Polt“ etwa ist ein wegen seiner Sauferei entlassener Polizist, der sich um die Gattin des Mörders verdient macht - eigentlich eine Nebenrolle, in der aber Obonya die ganze Bandbreite an Emotionen in aller Eindringlichkeit zeigt. In „Spuren des Bösen –Zauberberg“ spielt Obonya den psychisch kranken Hauptverdächtigen. Durch sein beängstigend gutes Spiel macht er dessen Angstattacken für die Zuseher fast physisch nachvollziehbar.

Zwei gute Gründe also, Cornelius Obonya für eine ROMY zu nominieren.

Cornelius Obonya wurde am 29. März 1969 als Sohn der Kammerschauspielerin Elisabeth Orth und des Burgschauspielers Hanns Obonya geboren. Seine Großeltern mütterlicherseits sind Paula Wessely und Attila Hörbiger. Mit 17 Jahren ging er ans Reinhardt-Seminar, verließ es aber wieder und lernte lieber bei dem Kabarettisten Gerhard Bronner. Während er sein Studium abschloss, arbeitete er bereits am Wiener Volkstheater unter Direktorin Emmy Werner. Für sein erste bedeutende Rolle, den Eugene in Neil Simons „Brighton Beach Memoirs“, erhielt er 1989 den Karl-Skraup-Nachwuchspreis und ein Jahr später den O.-E.-Hasse-Preis. Bronner und Werner zählt Obonya, ebenso wie Andrea Breth, zu den wichtigen Begegnungen in seinem Beruf. Unter Breth spielte er zwischen 1992 und 1999 an der Berliner Schaubühne.

An der Burg

2000 wurde der Wiener Ensemblemitglied des Burgtheaters und war etwa als Pirro in „Emilia Galotti“, Trofimov in „Der Kirschgarten“ oder Casca in „Julius Cäsar“ zu sehen. 2008 verließ er das Burgtheater und damit seine Festanstellung jedoch für die Musical-Produktion „The Producers“, kehrt jedoch als Gast - 2012 etwa in „Caligula“ von Jan Lauwers oder als Rappelkopf in „Alpenkönig und Menschenfeind“ - immer wieder zurück.

Große Erfolge feierte er auch auf der Kleinbühne mit der One-Man-Show „Cordoba - Das Rückspiel“ (Autoren: Florian Scheuba, Rupert Henning), wofür er 2010 mit dem „Salzburger Stier“ ausgezeichnet wurde.

Seit 2013 ist Cornelius Obonya als Jedermann bei den Salzburger Festspielen zu erleben. Auch die Kinoleinwand war immer wieder Anziehungspunkt, zuletzt verkörperte Obonya die Rolle des cholerischen Fremdenpolizisten Albert in Anja Salomonowitz' Spielfilmdebüt „Spanien“. Er wirkte auch in zahlreichen TV-Produktionen mit, unter anderem in Krimi-Serien wie dem „Tatort“ oder „Cop Stories“, in der „Rache der Wanderhure“, in der Tragikomödie „So wie du bist“ oder „Die Hebamme“ mit Josefine Preuß. Von der ORF-Hörspiel-Jury wurde er 2010 zum Schauspieler des Jahres gewählt. Seit 1991 stand Obonya immer wieder vor den Mikrofonen, etwa für Stücke von Werner Schwab oder Joseph Roth.

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