Österreicher fällen Urlaubsentscheidung spontaner
Knapp 70 Prozent der Österreicher wollen 2013 zumindest eine Urlaubsreise unternehmen. Nach der am Dienstag in Graz präsentierten "Urlauberstudie 2013" steht jedoch erst kurz vor Reiseantritt fest, wohin genau es geht. Jeder zweite Befragte plane zurzeit einen Aufenthalt im Inland, die konkrete Buchung falle jedoch zunehmend spontaner, sagte die Grazer Marktforscherin Claudia Brandstätter-Matuschkowitz unter Verweis auf die bundesweite Umfrage.
Das Grazer Marktforschungsbüro bmm hat gemeinsam mit Studierenden des Tourismuskollegs der oststeirischen Tourismusschulen Bad Gleichenberg österreichweit in einer repräsentativen Umfrage rund 700 Personen zu Urlaubsverhalten und -plänen befragt - etwa 300 davon in der Steiermark. "Nur 4,5 Prozent der in den vergangenen Wochen Befragten haben keinerlei Ferienabsichten", berichtete Brandstätter-Matuschkowitz.
Insgesamt setze sich der Trend fort, dass die Österreicher bei der Wahl der Destination sehr impulsiv vorgehen. "Für Kurzurlaube entscheidet man sich extrem spontan, Viele wissen erst zu Beginn der Woche, wo sie am Wochenende einen Kurzurlaub einlegen", so die Studienleiterin. Langzeitferien würden von einem Drittel der Befragten zwei Monate im Voraus geplant, nur ein Drittel lege sich vier Monate und länger vor Reiseantritt fest. Dementsprechend sind Internetplattformen und Reisesuchmaschinen bei 51,6 Prozent der Befragten die "beliebtesten Buchungsorte", das Reisebüro favorisieren 46,8 Prozent.
Als Transportmittel war 2012 der eigene Pkw für 74 Prozent die Nummer eins. Damit wird vor allem die Kurzurlaubsdestination im Inland angefahren. "Steiermark, Kärnten, Salzburg und Wien sind die bevorzugten Ziele im Inland", hieß es. In der Steiermark liege die durchschnittliche Aufenthaltsdauer bei 3,2 Nächten, ergänzte Georg Bliem, Geschäftsführer der Steiermark Tourismus. Im Vorjahr hätten die rund 6.700 Tourismusbetriebe des Landes rund 3,37 Millionen Gästeankünfte verzeichnet.
Die Preise in Österreich für die erbrachten Leistungen wurden von zwei Drittel der Befragten als gerechtfertigt bezeichnet. Die Ausgabebereitschaft für den Kurzurlaub liege mit 114 Euro pro Tag und Person allerdings um zehn Euro höher als für einen Langaufenthalt. Diesen wollen die Befragten jedoch mehrheitlich (rund 71 Prozent) im Ausland verbringen, wobei bereits beispielsweise im Vorjahr jede zweite Auslandsreise mit dem Flugzeug stattfand.
"Essen und Trinken" (68 Prozent) sowie "Faulenzen" (rund 61 Prozent) seien die Lieblingsbeschäftigungen in der Ferienzeit. Während die befragten Männer auch sportliche Aktivitäten und "Abenteuer" anstrebten, wollten Frauen Lesen und Shoppen und gesundheitsbezogenen Aktivitäten nachgehen.
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