Was die Internetuser in Österreich über den Klimawandel wissen wollen

Was die Internetuser in Österreich über den Klimawandel wissen wollen
Wir beantworten fünf der meistgesuchten Fragen über den Klimawandel, die die Österreicherinnen und Österreicher im vergangenen Jahr auf Google gesucht haben.

Von Hanna Hager

Inmitten der zahlreichen Krisen, die die Welt momentan beschäftigen, gerät die Klimakrise immer wieder in Vergessenheit. Allerdings ist die von ihr ausgehende Gefahr alarmierend. Trotz aller Ablenkung haben sich die Österreicherinnen und Österreicher auch in den vergangenen zwölf Monaten über die Klimakrise informiert. Wir haben uns fünf der meistgesuchten Klimawandel-Fragen auf Google genauer angeschaut.

1. Was kann ich gegen den Klimawandel tun?

Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen der Menschheit und doch kann jeder Einzelne diesem entgegenwirken: Anstelle des Autos sollte man sich zu Fuß, mit dem Rad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln fortbewegen. Falls ein Auto unvermeidbar ist, ist man gut beraten, mit diesem niedertourig zu fahren und regelmäßig den Reifendruck zu überprüfen. Auch das Konzept des Car-Sharings ist eine Überlegung wert. Auf Flüge sollte man gänzlich verzichten.

Bei neuen Geräten empfiehlt es sich, auf den Energieverbrauch zu achten. Nach Möglichkeit ist ein Umstieg auf erneuerbare Energie eine gute Option. Auch die regelmäßige Wartung der Heizung sollte nicht zu kurz kommen.

2. Was sind fossile Brennstoffe?

Fossile Brennstoffe entstehen aus toter Biomasse, die über lange Prozesse in Erdgas, Erdöl, Kohle und Methanhydrat umgewandelt wird. Aus diesen Brennstoffen kann Energie gewonnen werden. Bei der Verbrennung von solchen Energieträgern wird CO2 freigesetzt, ein Treibhausgas, das maßgeblich zur Erderwärmung beiträgt. Neben diesem umweltschädlichen Aspekt gibt es allerdings auch noch gesundheitliche Folgen, die durch die Verbrennung von fossilen Energieträgern entstehen: Giftige Stoffe – wie etwa Kohlenmonoxid – gelangen in die Atmosphäre und belasten die Atemwege.

Fossile Brennstoffe gelten als endende Ressource. Das bedeutet, dass es nur eine begrenzte Menge solcher Energieträger auf der Erde gibt. Zwar befinden sich Erdöl- und Erdgasvorkommen mancherorts noch in ihrer Entwicklungsphase, jedoch ist dies ein langwieriger Prozess, der mit der rapiden Geschwindigkeit des Verbrauchs nicht mithalten kann.

3. Was ist die Hauptursache des Klimawandels?

Es war für lange Zeit ein natürlicher Prozess, der globale Temperaturschwankungen über Jahrhunderte hinweg hervorgerufen hat. Er wurde durch den Menschen jedoch enorm verstärkt: Seit dem Beginn der industriellen Revolution im 18. Jahrhundert stößt der Mensch Treibhausgase aus und verstärkt so den Treibhauseffekt. Dieser ist vergleichbar mit einem Glashaus: Sonnenwärme gelangt zwar hinein, aber nicht mehr hinaus und folglich erhitzt sich das Innere.

Die Verbrennung von fossilen Energieträgern trägt wesentlich zu Verstärkung des Treibhauseffektes bei. Pflanzen, die diesen durch Photosynthese eigentlich verringern, können dies aufgrund von Waldrodungen nur mehr im geringeren Ausmaß tun. Häufig wird ein gerodeter Wald für Viehzucht genutzt. Doch auch dort setzen die Nutztiere große Mengen an Treibhausgasen frei.

Der Treibhauseffekt an sich ist nichts Negatives, ohne ihn wäre ein Leben auf der Erde gar nicht möglich. Es ist also in letzter Konsequenz der Mensch, der mit seiner Industrie und seinen Lebensweisen die Verantwortung für den (nicht mehr natürlichen) Klimawandels trägt.

4. Ökologisch leben, was ist wichtig?

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, im Alltag umweltfreundlich zu leben. Die generelle Devise: Konsum einschränken, Strom sparen, wiederverwenden und recyceln. Beim Einkauf sollte man darauf achten, möglichst regional einzukaufen, um lange Transportwege zu vermeiden. Tierprodukte, insbesondere Fleisch, sollte nur in Maßen genossen werden. Außerdem sollte auf Bio-Produkte geachtet werden. Beim Einräumen in den Kühlschrank sollte dieser nicht zu lange geöffnet bleiben und heiße Gerichte müssen zuerst abkühlen, bevor sie im Kühlschrank gelagert werden können. Vereisungen steigern den Energieverbrauch und sollten daher regelmäßig entfernt werden.

Wasser ist ein wertvolles Gut: Daher empfiehlt es sich, auf Baden eher zu verzichten und stattdessen zu duschen. Unnötig viel Wasser aufkochen kostet Zeit und Strom. Stichwort Strom - dieser kann wie folgt eingespart werden: Geschirrspüler und Waschmaschine nur einschalten, wenn diese voll sind. Beim Kochen sollte man nicht darauf vergessen, einen Deckel auf den Kochtopf zu geben. Nicht benötigte Lampen und Geräte immer ausschalten. Da ein Trockner viel Energie benötigt, ist Lufttrocknen der Wäsche die umweltfreundlichere Alternative.

Weiters ist man gut beraten, recycelbares Papier zu verwenden und dieses beidseitig zu bedrucken. Auch re-using, also das Wiederverwenden von Produkten, ist empfehlenswert: Dabei kommen vor allem Mehrweg- und Second-Hand-Produkte infrage. Nach Möglichkeit sollte man anstelle von Plastikverpackungen auf Glas zurückgreifen und auf Mikroplastik verzichten. Mikroplastik-Partikel gelangen über das Abwasser nämlich ins Meer und auch in den menschlichen Körper.

5. Welche Folgen hat der Klimawandel?

Die Folgen des Klimawandels sind vielfältig und betreffen sowohl die Gesellschaft als auch die Umwelt und Wirtschaft. Durch die steigenden Temperaturen schmilzt das Eis an den Polen, wodurch sich der Meeresspiegel erhöht und ganze Küstengebiete in Zukunft überschwemmt werden könnten. Auch in Österreich ist ein drastischer Rückgang des Gletschereises zu beobachten: Schnee könnte zur Seltenheit werden, was natürlich verheerende Folgen für den heimischen Tourismus hätte.

Dürren, Hitzeperioden und extreme Wetterverhältnisse werden durch die Klimakrise an Häufigkeit und Intensität zunehmen. Dadurch verlieren Menschen nicht bloß ihr Hab und Gut, sondern im Extremfall auch ihr Leben. Millionen müssen in Zukunft ihr zuhause verlassen, die daraus resultierende Fluchtbewegung könnte soziale Spannungen auslösen. Andere Folgen sind Nahrungsmittelengpässe, schwindendes Grundwasser und eine erhöhte Gefahr von Pandemien.

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