Streit ums Geld: Jetzt "vertiefende" Gespräche

Streit ums Geld: Jetzt "vertiefende" Gespräche
Die Stimmung zwischen Bund und Ländern ist besser, mit einer endgültigen Einigung ist aber erst im November zu rechnen. Experten plädieren derweil für eine Reform des Finanzausgleichs.

Eigentlich gibt es sie ja gar nicht. Seit 53 Jahren tagt zweimal im Jahr die „Landeshauptleutekonferenz“. Kein Gesetz und auch nicht die Verfassung kennt dieses Gremium, es ist ein rein Informelles. Realpolitisch hat die Zusammenkunft der neun Länderchefs aber erhebliches Gewicht.

So auch am Montag, als die LH-Konferenz zu einer außerordentlichen Sitzung zusammentrat. Peter Kaiser, Landeshauptmann von Kärnten und derzeit Vorsitzführender des Gremiums, bat nach Wien, um den „Finanzausgleich“ zu beraten. Worum ging es dabei – und was hatte Magnus Brunner bei dem Treffen zu tun?

Der KURIER beantwortet die wichtigsten Fragen:

Was genau ist eigentlich der Finanzausgleich?

Stark vereinfacht regelt der Finanzausgleich, wie sich Bund, Länder und Gemeinden das Geld aufteilen, das sie mit Steuern („Abgaben“) einnehmen. Der Konflikt dieser komplexen Verteil-Aktion beginnt schon bei der Frage, was genau überhaupt verteilt wird. Während Vertreter des Bundes gerne vom Aufteilen der vom Finanzminister eingehobenen Steuern sprechen, sehen Länder-Vertreter den zu verteilenden Kuchen als „gemeinschaftliche Einnahmen“. Faktum ist: Der überwiegende Teil der zur Debatte stehenden Einnahmen, nämlich 93,5 Milliarden Euro, sind „gemeinschaftliche Bundesabgaben“, die aufgeteilt werden; dem stehen „nur“ zehn Milliarden Euro gegenüber, die Bund Länder und Gemeinden selbst einheben.

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