Pilnacek, Fuchs und Marek: Die weißen Elefanten in der Justiz

TIROL: PROZESS / IBIZA U-AUSSCHUSS GEGEN OSTA JOHANN FUCHS: PILNACEK
Formal noch im Amt, aber ohne Macht fristen drei Größen der Justiz ihr Dasein. Der KURIER hat sich umgehört, wie es um sie steht.

In der Politik führt ein Skandal, wenn er nur groß genug ist, zum Rücktritt. Von Heinz-Christian Strache bis hin zu Sebastian Kurz und dessen Getreuen: In den vergangenen Jahren haben gleich mehrere Polit-Karrieren ein jähes Ende gefunden.

In der Justiz ist das anders. Hier gibt es keine Partei, die einem das Vertrauen entzieht, keinen Wähler, vor dem man sich fürchten muss. Hier wird man zum „weißen Elefanten“.

Formal noch im Amt, aber ohne Macht und ohne bzw. mit sehr reduzierten Aufgaben fristen aktuell drei Größen der Justiz ihr Dasein: Johann Fuchs, Leiter der Oberstaatsanwaltschaft Wien; Christian Pilnacek, suspendierter Sektionschef im Justizministerium; und Eva Marek, Vizepräsidentin des Obersten Gerichtshofes.

Ihr Ansehen ist durch ungustiöse Chats oder strafrechtliche Vorwürfe schwer beschädigt – für eine Absetzung hat es bisher aber noch bei keinem gereicht. Für einen Amtsverlust braucht es bei Beamten schon gröbere Dienstpflichtverletzungen bzw. längere Freiheitsstrafen.

Allerdings sind die Karrieren von Fuchs, Pilnacek und Marek in der Schwebe – und die Aussichten düster. Der KURIER hat sich in Justiz-Kreisen umgehört. Ihre Geschichten im Detail.

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Als Leiter der Wiener Oberstaatsanwaltschaft (OStA) hat Johann Fuchs eigentlich die Fachaufsicht über alle Staatsanwaltschaften in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland.

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