Petritsch: "Eine unerträgliche und ignorante Position der SPÖ"

Petritsch: "Eine unerträgliche und ignorante Position der SPÖ"
SPÖ-Diplomat Petritsch kritisiert die Partei wegen der Selenskij-Debatte und fordert ein radikales Neudenken von Europas Außenpolitik.

Die SPÖ will sich weder für, noch gegen eine Rede des ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenskij vor dem Nationalrat aussprechen. Sie verweist auf die Neutralität. Was SPÖ-Diplomat und Westbalkan-Experte Wolfgang Petritisch dazu sagt.

KURIER: Ist Europas Reaktion auf Russland in der jetzigen Schärfe richtig?

Wolfgang Petritsch: Ich glaube, man muss hier wirklich zu einer radikalen Position kommen. Nicht in Form einer emotionalen Hassreaktion auf Russland, sondern in Form einer Politik, die mit der Idee, dass auch Krieg Teil einer Außenpolitik ist, spielt. Das Friedensprojekt Europa kann offensichtlich nicht ohne militärisch defensive Überlegungen und wahrscheinlich auch EU-Armee auskommen. Das ist deprimierend, aber bringt uns zurück auf den Boden der Wirklichkeit.

Ist die militärische Neutralität Österreichs vor diesem Hintergrund hinfällig?

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