Erwin Pröll über FPÖ-Chef Kickl: "Jetzt ist Handwerk gefragt, nicht Mundwerk"

Erwin Pröll über FPÖ-Chef Kickl: "Jetzt ist Handwerk gefragt, nicht Mundwerk"
Für den ehemals mächtigen ÖVP-Landeshauptmann Erwin Pröll muss Herbert Kickl jetzt beweisen, ob er seine Chancen als Wahlsieger auch nutzen kann.

Der ehemalige ÖVP-Landeshauptmann Erwin Pröll würde lieber die SPÖ als die FPÖ in der Bundesregierung sehen. Kanzler Karl Nehammer sieht er weiterhin als den richtigen Mann an der Spitze der ÖVP.

KURIER: Die Wahl vom vergangenen Sonntag wird als historisch eingestuft, weil erstmals die FPÖ bei einer Nationalratswahl auf dem ersten Platz gelandet ist. Haben Sie dieses Ergebnis erwartet?

Erwin Pröll: Nach all dem, was sich in den vergangenen Jahren in der Republik getan hat und auch was die Umfragen angezeigt haben, war es natürlich ein erwartbares Ergebnis. Aber das ist ja nicht unbedingt ein Malheur für die Republik. Der entscheidende Punkt ist, dass nach so einem Wahlergebnis relativ rasch wieder Normalität in der Republik einkehrt. Wahlkampfzeiten sind abnormale Zeiten, jetzt ist wieder Ruhe und Übersicht gefragt.

Ihrer Meinung nach sollte man also alles ein wenig gelassener sehen. Eine hohe SPÖ-Funktionärin hat im Gegensatz dazu von einem schwarzen Sonntag für die Demokratie gesprochen.

Die Demokratie in Österreich ist sehr in Ordnung, und sie ist kräftig. Mehrheiten wechseln, und damit muss man auch umgehen können. Man muss zur Kenntnis nehmen, dass der Wähler immer recht hat. Es hat viele Wahlabende gegeben, an denen die ÖVP Nummer eins war, und viele, an denen es die SPÖ war. Dennoch hat sich die Welt weitergedreht. Jetzt ist halt die FPÖ auf dem ersten Platz.

Kommentare