KPÖ-Dankl geht auf Distanz zu steirischen Kommunisten

Salzburger Wahlsieger will nicht aus der EU austreten und stellt sich klar an die Seite der Ukraine.

Wie halten Sie es denn mit dem Stalinismus und den im Namen des Kommunismus angerichteten Gräueltaten? So lautete - sinngemäß - eine der Fragen, die Kay-Michael Dankl Montagabend in der ZIB2 zu beantworten hatte.

Als gelernter Historiker antwortete der Spitzenkandidat und überraschende Wahlsieger der Salzburger KPÖplus mit einem historischen Beispiel: Er habe nichts mit Diktaturen am Hut. Und überhaupt werfe man der Katholischen Kirche ja heute auch nicht ständig die Inquisition vor. 

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Dankl positionierte sich klar für einen Verbleib Österreichs in der Europäischen Union. Er redete neuen Steuern für "Superreiche" das Wort und ging unmissverständlich auf Distanz zu Parteikollege Werner Murgg. Der umstrittene steirische KPÖ-Politiker ist im September 2021 im weißrussischen Staatsfernsehen aufgetreten, um die "wirtschaftliche Stabilität" der Diktatur zu loben und vertritt streitbare Positionen beim Angriffskrieg auf die Ukraine. So lehnt Murgg Sanktionen gegen Russland ab, weil es sich um einen "Krieg der Nato gegen Russland" handle. 

Für den Salzburger Dankl vertritt Murgg innerhalb der KPÖ eine "Minderheitenposition". Die klare Mehrheit in der Partei sei wie er, Dankl, klar an der Seite der Ukraine. Nicht von ungefähr habe man in Salzburg einen Solidaritätsfonds für die Ukraine gegründet.

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