Das war die Zeit von George Bush junior, die Zeit des Irakkrieges. Aber auch, dass kranke Menschen bis heute nicht ins Spital gehen können, weil die Kosten ihre Familie finanziell ruinieren würden.
Haben Sie selbst Ungerechtigkeit erlebt?
Ich hatte eine unbeschwerte Kindheit. Mein Vater war Tischler, meine Mutter Kinderärztin. Ihre Asthma-Forschung brachte die Familie nach Arizona. Danach studierte ich Geschichte, arbeitete im Museum. Wenn die Waschmaschine kaputt geht, wirft mich das nicht aus der Bahn.
Was waren die Gedanken beim Wahlergebnis?
Ich dachte zuerst an einen Rechenfehler. Dann an die Chance. Im Landtag können wir uns Tag für Tag einbringen, mit Anträgen, mit Anfragen. Wir können die Regierenden nerven.
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Hat sich die Bürgermeisterin Elke Kahr (KPÖ) aus Graz gemeldet?
Sie hat mich angerufen und gesagt, dass sie sich freut. Aber auch sie sagt, dass durch vier Mandate im Landtag noch keine Wohnung billiger wird.
Ist sie ihr Idol?
Man kann sie nicht kopieren. Aber wir sehen am Grazer Beispiel, was Städte bewirken können: Graz kauft Grundstücke, um leistbaren Wohnraum zu schaffen. Die Parteien im Land dürfen sich nicht auf den Bund rausreden. Kahr hat durch Sprechstunden Vertrauen in der Bevölkerung gewonnen.
Machen Sie das auch?
Ich habe in vier Jahren als Gemeinderat über 500 Menschen bei den Themen Wohnen und Soziales konkret geholfen. Im Landtag weiten wir die Sprechstunden aus.
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Kanzler Karl Nehammer hat gesagt, dass er sich wegen der KPÖ-Stimmen „Sorgen macht“.
Er sollte sich Sorgen machen, wenn Menschen sagen, sie sind von den regierenden Parteien enttäuscht worden. Wir haben versucht, diese Menschen aufzufangen.
Wie viel wird künftig von den Gehältern der KPÖ gespendet?
Wir nehmen nicht mehr als 2.300 Euro netto von den rund 5.000 Euro netto, die ein Landtagsabgeordneter erhält. Als Gemeinderat habe ich 28.000 Euro in vier Jahren gespendet.
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