Korosec zu Astra-Zeneca-Zulassung: "Bei Senioren vorsichtig sein"
Der Impfstoff Astra Zeneca ist am Freitag von der EU-Kommission zugelassen worden. Durchaus überraschend: Die Agentur empfiehlt kein Oberlimit beim Alter. Personen ab 18 Jahren dürfen somit grundsätzlich geimpft werden. Das fehlende Limit ist deshalb problematisch, da keine ausreichenden Daten vorliegen, die belegen, dass Astra Zeneca auch in der Altersgruppe der Über-65-Jährigen gut wirkt.
Bereits reagiert hat das Ständige Impfkommission (STIKO) des Robert Koch Instituts (RKI) in Deutschland und den Impfstoff nur mit Alterslimit (bis 65) empfohlen. In Österreich wird der Nationale Impfrat wohl bis Sonntag eine Entscheidung bekanntgeben. Gesundheitsminister Rudolf Anschober möchte diese abwarten und meinte gegenüber dem KURIER, "dass die Entscheidung des Nationalen Impfgremiums am Montag mit den Landeshauptleuten diskutiert wird".
"Es gibt auch andere Impfstoffe"
Die Präsidenten des Österreichischen Seniorenrats, Ingrid Korosec und Peter Kostelka, haben nun angekündigt, "rasch eine außerordentliche Präsidiumssitzung" einzuberufen. Diese soll in den kommenden Tagen stattfinden, sagte Korosic im Gespräch mit dem KURIER. Man sei froh über die Zulassung von Astra Zeneca, wolle als Sozialpartner nun aber auch über das weitere Procedere mitentscheiden.
Korosec wünscht sich ein bedachtes Vorgehen, denn mit Blick auf die Bedenken des RKI sei in jeder Hinsicht Vorsicht geboten: "Gerade bei den Senioren, speziell bei den Hochbetagten, sollte man vorsichtig sein. Es gibt auch andere Impfstoffe." Worauf Korosec anspielt: Senioren könnte man auch mit den Impfstoffen von Biontech/Pfizer und Moderna versorgen, Astra Zeneca vorerst für die Gruppe unter 65 einsetzen - solange die Studien zur Wirksamkeit des Impfstoffes in höheren Altersgruppen nicht abgeschlossen sind. Das soll Mitte Februar geschehen.
Prinzipiell sei die Entscheidung der EU zu begrüßen, so Korosec: "Wir müssen schauen, dass wir diese Pandemie einschränken. Die Impfung ist die einzige Möglichkeit."
Kostelka stieß ins gleiche Horn, forderte nach dem EU-Entscheid Gespräche auf nationaler Ebene: "Wie gedenkt die Regierung nun mit diesen Bedenken umzugehen?" Für den Pensionistenverband geht es nun darum festzulegen, "wer, wann, wie, wo und womit" aus der Altersgruppe der Über-65-Jährigen geimpft werden soll.
Kommentare