Johannes Rauch: "Ich will nicht tatenlos vom Balkon zusehen"

Johannes Rauch: "Ich will nicht tatenlos vom Balkon zusehen"
Der grüne Sozialminister hält nichts davon, „krampfhaft auf Corona zu starren“, wirft den in Wien regierenden Neos eine „Nullbilanz“ vor und sieht in den Angriffen der ÖVP eine „Infamie“.

Sozialminister Johannes Rauch (Grüne) über den Streit mit der ÖVP und seine politische Zukunft.

KURIER: Für Wirbel sorgt aktuell der Fall einer Wiener Familie mit sieben Kindern, die 4.600 Euro Mindestsicherung erhält. Haben Sie Verständnis dafür?

Johannes Rauch: Es handelt sich um eine oberflächliche Scheindebatte, die von der FPÖ angezettelt wurde. Die Fakten sind: Eine Familie bekommt durchschnittlich 740 Euro Sozialhilfe und bezieht sie im Schnitt für neun Monate. Die genannten 4.600 Euro betreffen zehn Familien in Wien. Das ist ein hoher Betrag, aber bei neunköpfigen Familien handelt sich um absolute Einzelfälle. Man darf nicht den Rückschluss ziehen, dass alle, die Sozialhilfe beziehen, das tun, um abzukassieren. Es gibt einfach Menschen, die auf ein tragfähiges soziales Netz angewiesen sind. Niemand ist gerne in der Sozialhilfe.

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