Innenminister Karner: "In Wien brennen keine Straßenzüge"

Gerhard Karner bemüht sich um Mitstreiter in Europa, um illegale Migration einzudämmen und den Arbeitsdruck auf Asylberechtigte zu erhöhen.
Ein Gespräch über die "3 D-Strategie" bei Demonstrationen, Arbeitsanreize für Asylberechtigte, Schwarz-Blau in Niederösterreich und sein (Nicht-)Gesprächsverhältnis zu Herbert Kickl.

Der Innenminister lobt die Exekutive und erklärt, warum das Sozialgeld für Asylberechtigte gekürzt werden sollte.

KURIER: Verlieren Polizei und damit die Bürger die Souveränität über Wien? Ringsperren, Klimakleber, und diese Woche reiste auch noch ein internationaler Demo-Trupp zur Gas-Konferenz an. Die halbe Stadt war abgeriegelt, sogar Straßenbahnen wurden eingestellt.

Gerhard Karner: Die Polizei steht im Spannungsfeld zwischen dem Recht auf Demonstrationsfreiheit und dem Recht der Bürger auf Sicherheit und Leben in dieser Stadt. Die Exekutive agiert mit der 3 D-Strategie: Dialog im Vorfeld, Deeskalation vor Ort und dann, wenn nötig, auch Durchgreifen. Die Polizei hat gegen den geplanten Demonstranten-Sturm auf das Hotel Marriott einen Ring gebildet und auch Pfefferspray eingesetzt. Aber im Vergleich zu anderen Millionenstädten brennen in Wien keine Straßenzüge.

Wird nicht dennoch manchmal übertrieben mit großräumigen Sperren?

Ziel ist, möglichst gelinde vorzugehen. Denken Sie daran, wie wir die Klimaktivisten auf dem Überkopfwegweiser kleben haben lassen. Die waren enttäuscht, dass wir die Autobahn nicht gesperrt und sie nicht abgeseilt haben. Konsequent eingeschritten wird aber, wenn es gefährlich wird.

Ist es insgesamt gefährlicher geworden für die Polizei?

Es ist herausfordernder. Auch, weil mittlerweile jeder Einsatz von Demonstranten und Medien gefilmt wird. Manches wird dann aus dem Zusammenhang gerissen dargestellt. Leider steigt auch die Zahl der Polizisten, die im Dienst verletzt werden.

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