Impfen? "Weil Christen an einen Gott des Lebens glauben"

Impfen? "Weil Christen an einen Gott des Lebens glauben"
Der Umgang mit der Pandemie spaltet auch Religionsgemeinschaften. Wie können wir in der Krise zuversichtlich bleiben?

Melanie Wolfers, 1971 in Lübeck geboren, ist Philosophin, Theologin, Autorin und Ordensfrau. Mit dem KURIER sprach sie über Zuversicht in der Krise und das Konfliktpotenzial des Impfens im Stephansdom.

KURIER: Warum haben Sie ein Buch über Zuversicht geschrieben?

Melanie Wolfers: Ich bin in der Seelsorge tätig. In den vergangenen zwei Jahren haben viele Leute das Gespräch mit mir gesucht, weil sie in einer großen Krise steckten. Da ist mir deutlich geworden, dass Zuversicht zu unseren wichtigsten seelischen Widerstandskräften gehört.

Haben Sie selbst schon einmal die Zuversicht verloren?

Selbstverständlich. Wer nicht zwischendurch die Zuversicht verliert oder ängstlich und traurig ist, der verweigert sich der Wirklichkeit. Der ist vorsätzlich blind oder naiv.

Hilft Glaube der Zuversicht?

Ich ziehe Zuversicht nicht religiös auf. Sie ist eine innere Haltung, um die wir uns immer wieder bemühen können – egal, ob man sich als spirituell oder als nicht-religiös versteht.

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