Corona-Impfung im Stephansdom: Ein Stich unter dem Kruzifix

Im Nordturm des Staphansdoms wird geimpft - ohne Voranmeldung und falls nötig auch ohne eCard.
Großer Andrang auf Corona-Impfstation. Wien will Kooperation mit Religionsgemeinschaften nun forcieren

Dompfarrer Toni Faber war überwältigt. Mit einem derartigen Andrang auf die am Donnerstag eröffnete Impfstation im Stephansdom hatte der Hausherr nicht gerechnet. Bereits um 8.30 Uhr Früh seien erste Interessierte vor den noch verschlossenen Türen gestanden, erzählt der Geistliche.

Beim KURIER-Lokalaugenschein ein paar Stunden später ist der Wartebereich vor der Barbarakapelle brechend voll. Etwa 50 Personen wollen mit dem Vakzin von Johnson&Johnson (12- bis 17-Jährige erhalten Biontech/Pfizer) geimpft werden – und lauschen dabei der Kirchenorgel, die die Messe im Hauptschiff des Doms begleitet.

Praktische Gründe

Die Motive, sich in Österreichs bekanntestem Sakralbau impfen zu lassen, variieren. Aus religiöser Überzeugung sind allerdings die Wenigsten gekommen, eher aus praktischen Gründen. „Ich bin eigentlich unfreiwillig da“, sagt etwa Gabriela, die ihren Nachnamen nicht in der Zeitung lesen will. Eigentlich wollte sie sich nicht impfen lassen. Die Aussicht auf kostenpflichtige Corona-Tests und diverse Einschränkungen für Nicht-Geimpfte „zwinge“ sie aber zum vorsorglichen Nadelstich.

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