Serbisch-orthodoxe Kirche: "Impfung darf keine Glaubensfrage sein"

Die serbisch-orthodoxe Kirche "Maria Geburt"
Der Kirchenvorstand appelliert an seine Mitglieder, sie mögen "den Impfprozess ausschließlich als eine medizinische Angelegenheit betrachten".

„Gewisse Zweifel“ und „andauernde Diskussionen“ löse die Impffrage unter ihren Mitgliedern aus, räumt die serbisch-orthodoxe Kirche in Österreich ein. Mit 150.000 Gläubigen, die sich u.a. in den drei Gebetshäusern in Wien versammeln, zählt sie zu den größten Glaubensgemeinschaften hierzulande.

Im Sommer 2020 geriet sie in Negativschlagzeilen, nachdem sich in der serbisch-orthodoxen Kirche im 3. Wiener Gemeindebezirk ein Corona-Cluster gebildet hatte. Die Kirche musste damals neben diesem auch den Standort in Ottakring schließen.

"Ausschließlich medizinische Angelegenheit"

Aus den Fehlern habe man gelernt. Mit „hohem Verantwortungsgrad“ würden Priester und Gläubige nun die "herausfordernden" Vorschriften bei den Gottesdiensten einhalten. Denn eigenen Schätzungen zufolge würde man allein im Gebetshaus in Wien-Landstraße jährlich bis zu 50.000 Besucher begrüßen. 

Der Kirchenvorstand appelliert zudem an seine Mitglieder, sie mögen „den Impfprozess ausschließlich als eine medizinische Angelegenheit betrachten“. Ihren Gläubigen rät die Kirche, sich an die Empfehlungen der Fachmediziner sowie die der Regierung zu halten. Die Impffrage kann und darf, betont die serbisch-orthodoxe Kirche, nicht als religiöse Angelegenheit verstanden werden.

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