Grasser-Urteil: Showdown nach elf Jahren

Grasser-Urteil: Showdown nach elf Jahren
Nach 168 Verhandlungstagen fällt am Freitag das Urteil gegen Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser und andere. Wie Grassers Anwalt, die Richterin und die Staatsanwälte ticken.

Drei Jahre ist es her, da begann am 12. Dezember 2017 der größte Korruptionsprozess in der Geschichte der Zweiten Republik am Wiener Straflandesgericht: Mit vier Haupt- und 11 Nebenangeklagten. Unglaubliche 168 Prozesstage später wird für Freitag ein Urteil des Schöffensenats erwartet. Dem Hauptangeklagten, Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser, drohen bis zu zehn Jahre Haft, sollte er für schuldig befunden werden.

Doch schuldig woran eigentlich? 

Laut Anklageschrift soll Grasser während seiner Zeit als Finanzminister (2000–2007) über die Mitangeklagten Walter Meischberger und Peter Hochegger geheime Informationen weitergegeben und dafür Geld kassiert haben.  So habe er bei der Privatisierung der Bundeswohnungen (Buwog) das Gebot der CA-Immo weitergegeben, um dem Österreich-Konsortium einen billigeren Zuschlag zu ermöglichen, so die Staatsanwaltschaft. Auch bei der Einmietung der Finanzbehörden in den Linzer Terminal Tower seien Provisionen an Grasser und seine Mitangeklagten geflossen, heißt es. 
Die Verteidigung bestreitet die Vorwürfe. Ihr Hauptargument: Es hätten auch andere den Gebotspreis der CA-Immo kennen und weitergeben können.  

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