Causa Dornauer: Nehmen Jagdkollegen den SPÖ-Chef aus der Schusslinie?

Causa Dornauer: Nehmen Jagdkollegen den SPÖ-Chef aus der Schusslinie?
Georg Dornauer drohen Verfahren nach Waffen- und Jagdgesetz. Was zwei eidesstattliche Erklärungen, die ihn entlasten sollen, vor Gericht bedeuten würden.

Dieser (Schnapp-)Schuss ging nach hinten los. 

Die politische Karriere von Tirols SPÖ-Chef Georg Dornauer hängt seit Montagfrüh am seidenen Faden. Der parteiinterne Druck steigt, aber Dornauer hat die Flinte noch nicht ins Korn geworfen.

Warum ist Dornauer ins Visier der Parteikollegen geraten? Ein Foto zeigt den 41-Jährigen mit einem erlegten Hirsch. Darauf auch zu sehen: Zwei unkenntlich gemachte Personen und Milliarden-Pleitier Renè Benko. Also ausgerechnet jener Immobilien-Investor, gegen den die SPÖ im COFAG-U-Ausschuss noch schwere Geschütze aufgefahren hat.

Neben dieser politischen Fährte könnte das Foto auch strafrechtliche Konsequenzen haben. Seit 2019 besteht gegen Dornauer ein Waffen- und Jagdverbot, nachdem er sein Jagdgewehr auf der Rückbank seines Porsches vergessen hatte – bei geöffnetem Autofenster. Dornauer hat die Echtheit des Fotos bestätigt – aber sämtliche gesetzliche Verstöße abgestritten. 

Sein Rechtsanwalt Johannes Zink sagt: "Ich schließe gänzlich aus, dass mein Mandant ein strafrechtlich relevantes Verhalten gesetzt hat. Wir kooperieren mit den Ermittlungsbehörden und werden diesen alle relevanten Informationen zur Verfügung stellen. Es ist in einem Rechtsstaat die Aufgabe der Behörden, Sachverhalte aufzuklären, und wir werden sie dabei unterstützen." 

Die zuständige Staatsanwaltschaft Graz prüft den Sachverhalt. Über etwaige Ermittlungen werde wohl "in den nächsten Tagen" entschieden. Könnte Dornauer trotz aller Beteuerungen noch ins Fadenkreuz der Justiz geraten? Die wohl entscheidende Frage lautet: Hat er geschossen oder nicht?

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