Doskozil oder Rendi-Wagner? Das Match ist wieder offen

Doskozil oder Rendi-Wagner? Das Match ist wieder offen
Keine Schadenfreude bei Rendi-Wagner. Meinungsforscher sagen, ein beschädigter Doskozil schade der Partei insgesamt.

Das einmal mehr, einmal weniger offen ausgetragene Match um den Führungsanspruch in der Bundes-SPÖ ist wieder offen.

Lange Zeit hat es so ausgesehen, als ob mit Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil der Nachfolger von SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner bereits feststünde. Zumindest hat sich „Dosko“, wie er parteiintern abgekürzt wird, mit Querschüssen gegen Rendi-Wagner und ihre Themensetzung beziehungsweise mit großen Interviews im Boulevard als eine Art Hoffnungsträger für die angeschlagene Partei positioniert.

Doch nach der für Rendi-Wagner positiven Mitgliederbefragung im Mai (71,4 Prozent für ihren Verbleib) und den jetzigen Turbulenzen um die Mattersburger Commerzialbank sitzt sie wieder fester im Sattel und muss Doskozil – bundespolitisch – leiser treten. „Das Thema Dosko gegen Rendi ist jetzt einmal vom Tisch, aber Rückenwind ist das für uns auch keiner“, sagt ein SPÖ-Landesparteichef.

Deshalb knallen in der Wiener SPÖ-Zentrale auch nicht die Sektkorken. Rendi-Wagner will Doskozils jüngste Attacken, beispielsweise den Parteichef künftig nach Beliebtheitswerten zu wählen, weiterhin nicht kommentieren. Sie ahnt wohl, dass eine angeschlagene burgenländische SPÖ der Sozialdemokratie insgesamt schaden kann. Schließlich regiert die SPÖ nur noch in drei Bundesländern.

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