Christian Kern fünf Jahre nach der Flüchtlingskrise: "Einer unserer besten Momente“

Christian Kern fünf Jahre nach der Flüchtlingskrise: "Einer unserer besten Momente“
Der Ex-Kanzler über die Flüchtlingshilfe bei den ÖBB, seine Fehler als Kanzler, Vorzüge von Kurz und Nachteile eines Doskozil-Kurses.

KURIER: Herr Kern, vor fünf Jahren haben Sie als ÖBB-Generaldirektor Flüchtlingshilfe geleistet und orchestriert. Erinnern Sie sich noch an den August 2015?

Christian Kern: Am Anfang dieser Phase standen bedrückende Bilder aus Ungarn: von dehydrierten Menschen und kleinen Kindern, die auf Bahnsteigen herumkugelten, von einer Reporterin, die einen Flüchtling zusammentrat. Dann kam es zu der Vereinbarung von Angela Merkel mit Victor Orbán, wonach Deutschland akzeptierte, dass die Flüchtlinge die Grenze übertreten. Die kamen dann natürlich alle nach Wien. Und das war überwältigend in mehrfacher Hinsicht. Plötzlich waren Zehntausende Leute auf den Bahnhöfen und an den Grenzen. Die Flüchtlinge waren nicht ortskundig, aber sie wussten, die Bahn führt sie zum nächsten großen Ort.

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