Nordkorea lehnt Gespräche mit Süden ab

Das Gesprächsangebot des Südens sei eine "leere" und "bedeutungslose" politische Geste.

Nordkorea hat das Angebot Südkoreas zu Gesprächen über die Zukunft der gemeinsamen Sonderwirtschaftszone Kaesong zurückgewiesen. Das Gesprächsangebot sei eine "leere" und "bedeutungslose" politische Geste, sagte ein Sprecher des nordkoreanischen Komitees für die friedliche Wiedervereinigung Koreas am Sonntag laut der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA. Damit wolle der Süden seine wahre Absicht verschleiern, in den Norden einmarschieren zu wollen.

Der Beamte nannte zudem die gemeinsamen Militärübungen Südkoreas mit den USA sowie die Forderungen nach einem Ende des nordkoreanischen Atomprogramms als Hindernisse für einen Dialog über Kaesong. "Wenn der Süden es ernst meint mit den Gesprächen, sollte er zunächst die konfrontative Haltung aufgeben", sagte der Sprecher.

Im Zuge der aktuell angespannten Lage auf der koreanischen Halbinsel hatte Nordkorea zunächst südkoreanischen Arbeitern die Einreise in die gemeinsam von beiden Staaten betriebene Sonderwirtschaftszone, die in Nordkorea liegt, untersagt. Anschließend zog Pjöngjang seine eigenen 53.000 Arbeiter aus dem Industriekomplex ab und kündigte die vorübergehende Schließung der Anlage an. Seoul forderte Pjöngjang am Donnerstag auf, an den Verhandlungstisch zu kommen. Seit der Einrichtung der Sonderwirtschaftszone 2004 überstand der Komplex bisher beinahe jede Krise zwischen den verfeindeten Nachbarstaaten.

Japan fordert Nordkorea zur Atomabrüstung auf

Die USA und Japan haben Nordkorea aufgefordert, von dem erwarteten Raketenstart abzusehen und an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Nach Gesprächen in Tokio riefen der amerikanische Außenminister John Kerry und sein japanischer Amtskollege Fumio Kishida am Sonntag das Regime in Pjöngjang auf, die 2009 von Nordkorea ausgesetzten Verhandlungen mit China, den USA, Südkorea, Japan und Russland über ein Ende seines Atomprogramms wieder aufzunehmen.

Der japanische Außenminister hob hervor, dass Nordkorea sich auch zu den im Rahmen dieser Sechser-Gespräche bereits getroffenen Vereinbarungen bekennen müsse. Nordkoreas neuer Machthaber Kim Jong-un hat allerdings deutlich gemacht, das Atomwaffenprogramm nicht mehr aufgeben zu wollen.

Der japanische Regierungschef Shinzo Abe, der Kerry am Montag empfängt, drängte Nordkorea ebenfalls, seine Drohungen zu beenden. Pjöngjang müsse begreifen, "dass Provokationen niemals einen Nutzen bringen". Japan ist nach China und Südkorea die dritte und letzte Station der ersten Asienreise des neuen amerikanischen Außenministers, in deren Mittelpunkt die Korea-Krise steht.

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