Kiews Kampf gegen Blackout und Raketen

Kiews Kampf gegen Blackout und Raketen
Derzeit sind die ukrainischen Städte in der Lage, von russischen Raketen und Drohnen angerichtete Schäden zumindest befehlsmäßig zu reparieren. Dennoch hängt die Energieversorgung am seidenen Faden.

Die Fahrzeugkolonnen nehmen kein Ende. Wer Dienstagfrüh auf die Kiewer Naberezschno-Chreschtschatitska-Straße, die entlang des Flusses Dnepr verläuft, einbiegen will, muss lange warten. Menschen fahren zur Arbeit, Lkw transportieren ihre Güter, dann und wann braust ein Militärkonvoi vorbei – so weit, so alltäglich.

Wäre es zumindest, wären nicht vierundzwanzig Stunden zuvor russische Raketen in Kraftwerken der Stadt eingeschlagen und hätten diese nicht für großflächige Strom- und Wasserausfälle gesorgt. "Wir haben zwar ein Stromaggregat, aber fließendes Wasser gibt es seit Stunden nicht mehr", sagt ein junger Cafébetreiber kurz nach dem Stromausfall.

Es ist eines der wenigen Lokale am Fuße der Kiewer St. Andreas-Kirche, das geöffnet hat. Wo früher Scharen von Touristen flanierten, spazieren auch jetzt viele Kiewer Bürger an den meist dunklen Läden vorbei, hie und da erschallt Gelächter. "Was sollen wir sonst machen? Es bleibt uns nichts anders übrig, als zu hoffen, dass es irgendwann besser wird", sagt der junge Mann. Wenige Meter weiter bietet ein Kiewer den Passanten an, ihre Handys aufzuladen. Auf einem kleinen Tisch hat er seinen Stromgenerator platziert. Das ist kurze Zeit später gar nicht mehr notwendig: Bald sind die gröbsten Schäden repariert, Strom und Wasser fließen wieder.

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