Wie die zwei KURIER-Reporter dem Raketenhagel in der Ukraine entkamen

Wie die zwei KURIER-Reporter dem Raketenhagel in der Ukraine entkamen
Armin Arbeiter und Jürg Christandl konnten am Donnerstag die Grenze zu Rumänien überqueren - und schildern ihre abenteuerliche Flucht.

Vor zwei Tagen saßen sie noch im Raketenhagel in der ostukrainischen Stadt Charkiw, seit Donnerstag Vormittag sind sie wieder heil auf EU-Territorium: Die beiden KURIER-Reporter Armin Arbeiter und Jürg Christandl konnten heute nach abenteuerlicher Flucht mit einem schon etwas mitgenommen Pkw von "Schau TV" die Grenze zu Rumänien überqueren. "Es tut unglaublich gut, wieder in sicheren Gefilden zu sein", sagt Arbeiter in einer ersten Reaktion.

Aufgebrochen waren die beiden am Dienstag. Sie konnten sich einem Konvoi der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) anschließen, der für die Ausfahrt aus Charkiw freies Geleit ausverhandeln hatte können. "Wir hatten zwei Möglichkeiten, von unserem Hotel zum Sitz der  OSZE zu gelangen. Hätten wir die andere Route genommen, wären wir vermutlich in den Raketeneinschlag gekommen, der den Hauptplatz der Stadt traf", erzählt der KURIER-Reporter ruhig. Sehen Sie hier auch das Video beim Grenzübertritt:

Video: Endlich in Sicherheit

Raketen

Als sie Charkiw verließen, schwiegen dann tatsächlich die Waffen. Über die weiten Ebenen der Ukraine rollte der Konvoi. "Einmal stiegen links von uns Raketen auf", schildert Arbeiter. Und ganz viele Checkpoints unterbrachen immer wieder die Weiterfahrt.

Die erste Nacht verbrachten die beiden in der Stadt Dnipro. "Da schient alles ruhig, bis es dann auch hier Sirenenalarm gab. Gott sei Dank hat es nicht gekracht. Davon hatte wir zuvor schon genug", befindet Arbeiter.

Am Mittwoch ging es weiter nach Westen. "Ab da fühlten wir uns wirklich einigermaßen sicher. Nur das Auto, das eh schon fast 200.000 Kilometer am Buckel hat, wollte nicht mehr so recht. Der linke vordere Reifen verlor permanent Luft. Als Akutmaßnahme drosch ein Ukrainer auf die Felge ein, damit keine Luft mehr entweichen konnte. In einem Dorf fanden wir dann eine kleine Werkstätte, die uns wirklich helfen konnte. Der Mechaniker wollte für seine Hilfe nicht einen Euro", sagt Arbeiter, der mit seinem Kollegen dann die gesamte Nacht durchfuhr Richtung Heimat.

Er und Jürg Christandl sind seit Donnerstag wieder in der freien Welt. Ihr Kriegstagebuch lesen Sie am Sonntag im KURIER.

Die Charkiw-Reportagen des mutigen Duos zum Nachlesen:

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