Weitere Statue in den USA fällt: Trump spricht von "Schande"

Juneteenth march in Washington, DC
Das Denkmal für Albert Pike war das einzige eines Konföderierten-Generals in der US-Hauptstadt Washington. Tausende erinnerten an das Ende der Sklaverei vor mehr als 150 Jahren.

Demonstranten haben in Washington die einzige in der US-Hauptstadt stehende Statue eines Konföderierten-Generals gestürzt und in Brand gesetzt. Auf Fernsehbildern war am späten Freitagabend zu sehen, wie die Statue von Albert Pike mit Seilen von seinem Sockel gerissen und angezündet wird. Dazu skandierten dutzende Menschen den Slogan der Anti-Rassismus-Bewegung "Black lives matter".

Albert Pike war ein US-amerikanischer Rechtsanwalt, Brigadegeneral und Freimaurer.

Vor dem Bürgerkrieg war er strikt gegen die Abspaltung, doch zu Beginn des Krieges stellte er sich auf die Seite der Konföderierten Armee.

Pike galt als expliziter Befürworter der Sklaverei.

Weil er mehrmals Kontakte mit Stämmen von amerikanischen Ureinwohnern hergestellt und auch Zahlungen für diese ausgehandelt hatte, wurde er zu Beginn des Krieges zum Abgesandten der Konföderation für die amerikanischen Ureinwohner ernannt. In dieser Stellung verhandelte er über einige Verträge, darunter über einen der wichtigsten 1861 mit den Cherokee.

US-Präsident Donald Trump verurteilte den Sturz der Statue von Albert Pike in Washington und griff zugleich die Washingtoner Polizei an. "Die Polizei kommt ihrer Aufgabe nicht nach. Sie sieht zu, wie eine Statue gestürzt und abgefackelt wird", schrieb er auf Twitter. Die Demonstranten sollten "sofort festgenommen" werden. "Eine Schande für unser Land."

Was ist das "Juneteenth"-Gedenken?

In den USA haben am Freitag viele Menschen dem Ende der Sklaverei vor mehr als 150 Jahren gedacht. Bei Demonstrationen anlässlich des "Juneteenth"-Gedenkens zeigten TV-Bilder Versammlungen in Städten wie Chicago oder Washington. In manchen Städten wurden die traditionellen Umzüge allerdings wegen der Coronavirus-Pandemie abgesagt und die Demonstranten auf nächstes Jahr vertröstet.

"Juneteenth" findet jedes Jahr am 19. Juni statt. An diesem Datum im Jahr 1865 - kurz nach dem amerikanischen Bürgerkrieg - hatte eine entsprechende Proklamation in Texas das Ende der Sklaverei verkündet.

Die Diskussion um das Erbe der Sklaverei hat durch die Anti-Rassismus-Proteste nach der Tötung eines Afroamerikaners durch einen Polizisten an Brisanz gewonnen. Im Zuge dieser Proteste waren in den vergangenen Tagen in verschiedenen Städten bereits mehrere Statuen von Führungsfiguren der Südstaaten umgestürzt worden.

Die Konföderierten Staaten von Amerika war in Zeiten des Bürgerkriegs 1861 durch Abspaltung von elf der südlichen Gliedstaaten der USA entstanden. Sie wurden von keinem anderen Land der Erde anerkannt und hörten 1865 auf zu existieren, als die Südstaaten zu den USA zurückkehrten.

 

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