Warum Johnson wegen Hochzeitsparty unbedingt Premier bleiben wollte

Johnson und seine Frau Carrie
Boris Johnson konnte noch nicht zurücktreten, denn am 30. Juli war eine große Hochzeitsparty in Chequers, dem offiziellen Landsitz des britischen Premierministers, geplant.

Am Donnerstag kündigte Johnson an, noch so lange Regierungschef zu bleiben, bis ein neuer Parteichef gewählt ist – möglicherweise also bis zum Parteitag im Oktober. Der Daily Mirror, der Guardian und andere britische Medien berichten nun, der Zeitplan hänge vor allem mit Johnsons Hochzeitsplänen zusammen – die Einladungen nach Chequers seien nämlich bereits verschickt.

Freitagnachmittag kam ein offizielles Dementi: Downing Street erklärte, dass die private Hochzeitsparty an einer anderen Location stattfinden werde – und eben nicht in Chequers.

Warum Johnson wegen Hochzeitsparty unbedingt Premier bleiben wollte

Johnson empfing Angela Merkel im Juli 2021 in Chequers

Boris Johnson hatte seine dritte Frau Carrie im Mai 2021 im kleinen Kreis geheiratet. Wegen der Coronapandemie durfte er nur 30 Gäste zu einer Gartenparty an seinem Amtssitz in der Downing Street  einladen. Für den 30. Juli ist war die große Party in Chequers, dem offiziellen Landsitz des britischen Premierministers, geplant. In Chequers werden häufig Staatsgäste empfangen.

Warum Johnson wegen Hochzeitsparty unbedingt Premier bleiben wollte

Die große Halle von Chequers in der Grafschaft Buckinghamshire


Auch ein Versprecher deutet darauf hin, dass Johnson in seiner Rücktrittsrede das Herrenhaus aus dem 16. Jahrhundert im Sinn hatte: Als er vor seinem Amtssitz in der Londoner Downing Street seinen Rücktritt bekanntgab, bedankte er sich bei seinen "wunderbaren Mitarbeitern hier in Chequers".

Auf Steuerzahlerkosten...

Londons Bürgermeister Sadiq Khan von der oppositionellen Labour-Partei kommentierte die Vorwürfe ironisch: "Auch wenn wir alle gerne ein rauschendes Hochzeitsfest auf Kosten des Steuerzahlers in Chequers haben würden, wird er das nicht tun können, weil die britische Öffentlichkeit es abscheulich finden wird", sagte Khan im Sender LBC Radio.

 

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